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Magdeburg-News: Wie Fachleute durch Zusammenarbeit Kettenreaktionen unterbrechen



veröffentlicht am Samstag, 4. März 2023

Magdeburg/Osterburg/Stendal. „Kinder müssen heute funktionieren, dieser Eindruck hat sich verfestigt.“, sagt Ina Truthe von der Erziehungs- und Familienberatung Stendal. Dabei sind auch Kinder, die lebendiger, lauter, ungeduldiger sind, kleine, wichtige Menschen und vor allem: oft ganz normale Kinder. Das Beratungsteam arbeitet sehr eng mit den Schulsozialarbeitern der Schulen Goldbeck - Iden und Osterburg zusammen. Sie stellen gemeinsam sicher, dass Hilfe bei Problemen schnell organisiert werden kann. „Wir merken, dass die Erziehungsbereiche an Schulen oder Kindergärten durchaus Belastungsgrenzen erreicht haben und normale Trotzphasen schnell in Beratungsempfehlung übergehen“, sagt die systemische Familienberaterin Ina Truthe. Das aber gehört in der Entwicklung dazu. Trotzphasen oder Ungeduld sollten noch keinen Anlass zur Sorge geben, ergänzt Evelin Moldenhauer. Sie ist engagierte Schulsozialarbeiterin an der Grundschule Goldbeck-Iden. Erziehungsberatung und Schulsozialarbeit - die Zusammenarbeit und der Austausch sind hier gelernt. Regelmäßig werden gemeinsam Fälle besprochen, um den Familien zielgerichtet zu helfen.

 „Unsere Kollegen [...] an den Schulen sind für uns oft der Schlüssel, um überhaupt Hilfe ingang zu setzen, sie sind vor Ort und kennen die Kinder und Eltern“, sagt Diplompsychologin Daniela Wetzel aus der Erziehungsberatung. Die Hemmschwellen zur Hilfe sind nach wie vor groß, so die Kollegen einstimmig, dabei macht Hilfe stark. Schulsozialarbeit ist seit 2009 an den Schulen verankert, eine sinnvolle Hilfe und Brücke für Eltern, Lehrer und vor allem für die Kinder und Jugendlichen. Arbeit an Schulen lebt durch Konfliktberatung, aber auch durch Projekte wie kochen oder Kunst, an denen die Kinder frei und ohne Bewertung Spaß haben können. Die Belastung in den Familien ist eindeutig gestiegen, nicht zuletzt durch wirtschaftlichen Druck vielerorts oder die aktuell politischen Weltereignisse, die emotional nicht überall gefiltert werden können. „Wir stellen oft fest, dass sich Einzelne in Familien mehr und mehr zurückziehen, Gemeinsamkeiten fehlen und auch Rituale, wie beispielsweise gemeinsame Mahlzeiten, vernachlässigt werden“, sagt Elisa Kirchner Schulsozialarbeiterin. Das sind Signale, mit der Familien durchaus Hilfebedarf in Anspruch nehmen sollten. Die Beratungsstelle mit Standorten in Osterburg, Stendal und Havelberg betreut jährlich mehr als 700 Klienten. Die Hilfe ist kostenlos und dieses Jugendhilfeangebot unterliegt der Schweigepflicht. www.psw-jugendhilfe.de
 
Mit 58 Einrichtungen in ganz Sachsen-Anhalt bietet das PARITÄTISCHE Sozialwerk Kinder- und Jugendhilfe kompetente Beratung, soziale Unterstützung, fachgerechte Begleitung und professionelle Hilfe. Zusätzlich arbeiten 60 Schulsozialarbeiter sowie 441 Mitarbeiter in den verschiedenen Einrichtungen und decken das ganze Spektrum sozialer Arbeit für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und Familien ab. Hierzu gehören unter anderem Erziehungsfachstellen, Kinderheime, betreute Wohneinrichtungen, Schuldnerberatungen, Betreuungs- zentren, Tages- und Wochengruppen sowie Beratungsstellen für Schwangerschaft, Familie und Erziehung.

Bildunterschrift (v.l.n.r.): Elisa Kirchner, Mandy Bürgel, Evelin Moldenhauer, (Schulsozialarbeiterinnen) Ina Truthe, Systemische Familienberaterin, Bettina Runge, Mitarbeiterin Verwaltung, Sebastian Bergande, Systemischer Familienberater und Therapeut, Daniela Wetzel Diplompsychologin und Marion Magerin Systemische Familienberaterin und Therapeutin

Text: PARITÄTISCHE Sozialwerk Kinder- und Jugendhilfe/CampusBelle GmbH
Foto: Veranstalter