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Pendler U Bahn pixabay

Sachsen-Anhalt-News: Pendlerbewegung verursachte in Meineweh besonders hohen Anstieg der Tagesbevölkerung



veröffentlicht am Mittwoch, 15. November 2023

Magdeburg/Meineweh. 2022 war die Tagesbevölkerung in der Gemeinde Meineweh im Burgenlandkreis fast 3-mal so groß wie die Wohnbevölkerung. Bei einer Wohnbevölkerung von 1.004 Personen standen 2.246 Einpendelnden nur 412 Auspendelnde gegenüber. Damit stieg die Bevölkerungszahl rechnerisch tagsüber um 182,7 Prozent an. Der zweitgrößte relative Zuwachs ergab sich für die Gemeinde Zielitz im Landkreis Börde mit +76,0 Prozent (Wohnbevölkerung 1.851; Tagesbevölkerung 3.258). In absoluten Zahlen wiesen die kreisfreien Städte Magdeburg (+17.902) und Halle (Saale) (+10.319) den größten Zuwachs aus.

Derart deutliche Unterschiede waren am anderen Ende der Skala nicht zu beobachten. In insgesamt 13 Gemeinden lag die Tagesbevölkerung um mehr als 40 Prozent unter der Wohnbevölkerung. Am größten war die Differenz in Hassel (-44,3 Prozent) gefolgt von der Gemeinde Altmärkische Wische (-43,9 Prozent), beide im Landkreis Stendal. In 50 der 218 Gemeinden Sachsen-Anhalts betrug der Unterschied zwischen Wohn- und Tagesbevölkerung weniger als 10 Prozent. Der geringste relative Unterschied war in den Gemeinden Lützen (-0,2 Prozent) und Weißenfels (+0,2 Prozent) im Burgenlandkreis zu verzeichnen.

Zwischen den kreisfreien Städten Halle (Saale) und Leipzig im Nachbarbundesland Sachsen pendelten 10.545 Personen. Damit war dies die aufkommensstärkste Pendlerachse unter Beteiligung von Gemeinden Sachsen-Anhalts. 5.489 Pendelnde verließen dabei das Bundesland während 5.056 Personen aus Leipzig nach Halle (Saale) einpendelten. Auch an der stärksten „inländischen“ Pendelachse war die kreisfreie Stadt Halle (Saale) beteiligt: 6.237 Personen pendelten in die ein oder andere Richtung zwischen der Saalestadt und der Stadt Landsberg. Eine ähnliche Beziehung bestand zwischen der Landeshauptstadt Magdeburg und der Gemeinde Sülzetal mit 5.215 Pendelnden.

Alle kreisfreien Städte erzielten in Sachsen-Anhalt einen positiven Pendlersaldo. Auch alle Kreisstädte konnten einen positiven Saldo von 154 (Stadt Halberstadt im Landkreis Harz) bis zu 6.662 (Stadt Haldensleben im Landkreis Börde) verzeichnen. In Sachsen-Anhalt pendelten 2022 insgesamt 561.560 Personen über die Grenzen ihres Wohnortes zur Arbeit, 0,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Dies waren 54,1 Prozent aller Berufstätigen.

Deutschlandweit pendelten 24,2 Millionen Menschen über die Wohnortgrenze zum Arbeitsort, 1,8 Prozent mehr als 2021. Nach München (514.601 Personen), Frankfurt am Main (455.045 Personen) und Berlin (454.353 Personen) pendelten die meisten Menschen zur Arbeit. Am stärksten wurde zwischen Berlin und Potsdam gependelt: Der Pendelfluss betrug insgesamt 42.306 Pendelnde, davon pendelten 23.455 von Potsdam nach Berlin und 18.851 von Berlin nach Potsdam.

Im Pendleratlas (https://pendleratlas.statistikportal.de) stellen die Statistischen Ämter der Länder die Ergebnisse der Pendlerrechnung deutschlandweit interaktiv dar. Unter anderem können hier Pendelverflechtungen zwischen einzelnen Städten und Gemeinden bzw. Gemeindeverbänden abgerufen werden.

Die vorliegenden Ergebnisse stammen aus der Pendlerrechnung der Statistischen Ämter der Länder, in der tief regionalisierte Ergebnisse zu den pendelnden Personen für nahezu alle Gemeinden Deutschlands bereitstellt werden. Die Ergebnisse basieren auf Auswertungen der Merkmale „Wohnort” und „Arbeitsort” und stellen daher die potentielle Mobilität der pendelnden Personen dar. Der Weg zum Arbeitsort muss nicht zwangsläufig täglich zurückgelegt werden. Nach den Erstergebnissen des Mikrozensus 2022 gaben allerdings 75,7 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland an, in den 4 Wochen vor der Befragung ihre Erwerbsarbeit nie von zu Hause ausgeübt zu haben. Alle deutschlandweiten regionalen Ergebnisse stehen auch zum Download in der Regionaldatenbank Deutschland zur Verfügung.


Text: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt
Foto: pixabay