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Portrait Matthias Kaschte

Magdeburg-News: Arbeitsmarkt Januar 2020: Arbeitslosenquote in der Landeshauptstadt zum Jahresbeginn gestiegen

Donnerstag, den 30. Januar 2020

Arbeitskräftenachfrage ist zurückgegangen 

Zum Jahresbeginn hat sich die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat Dezember um 929 Personen bzw. 9,4 Prozent erhöht. Damit waren insgesamt 10.835 Personen in der Landeshauptstadt Magdeburg arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote betrug im Januar 8,7 Prozent (Januar des Vorjahres: 8,9 Prozent). 

„Besonders in witterungsabhängigen Branchen, wie der Land- und Forstwirtschaft, dem Garten- und Landschaftsbau sowie dem Baugewerbe, ist die Nachfrage an Arbeitskräften im Winter traditionell geringer. Dies stellen wir auch im Januar, trotz der bisher recht milden Temperaturen fest“, erklärt Matthias Kaschte (Foto), Vorsitzender der Geschäftsführung der Magdeburger Arbeitsagentur. Hinzu kommen auslaufende Arbeitsverträge, die bis zum Jahresende befristetet waren. 

Unterbeschäftigung 

Der Blick auf die Unterbeschäftigung zeichnet ein umfassendes Bild von der Verfassung des Arbeitsmarktes. Denn hier werden neben Arbeitslosen auch Teilnehmer in Maßnahmen, Weiterbildungen, Vorruhestandsregelungen und arbeitsunfähig Erkrankte erfasst. Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) belief sich im Januar 2020 auf 15.485, das sind 555 Personen mehr als im Vormonat und 430 weniger als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigungsquote beträgt aktuell 12,1 Prozent. 

Rückgang des Stellenbestandes und weniger neu gemeldete Arbeitsstellen 

Neben der in den Wintermonaten üblichen sinkenden Nachfrage nach Arbeitskräften, ist die Nachfrage im Januar auch in anderen Branchen zurückgegangen. Insgesamt meldeten öffentliche und private Unternehmen beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur und Jobcenter 450 neue Stellen. Das sind weniger als im letzten Monat (- 988 Arbeitsstellen) und weniger als im letzten Jahr (- 225 Arbeitsstellen). Der Stellenbestand ist gegenüber Dezember um 60 auf 2.838 gesunken. Die meisten vorhandenen Stellenangebote kommen aus den Berufsgruppen Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung (777 Stellen, z.B. Mechatroniker), Gesundheit und Soziales (429 Stellen, z.B. Altenpfleger) und Verkehr und Logistik (382 Stellen, z.B. Berufskraftfahrer).

Entwicklung des Arbeitsmarktes für Ältere 

Die demografische Entwicklung führt in der Landeshauptstadt zu einer älter werdenden Gesellschaft. Das wird auch bei einem Blick auf die Zahl der älteren Beschäftigten in den Unternehmen deutlich. Sie hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. So ist inzwischen fast jeder 4. Beschäftigte (25.056 Beschäftigte) älter als 55 Jahre. Vor 5 Jahren war es noch etwa jeder 5. Beschäftigte (20.128 Beschäftigte). 

„Unternehmen haben das wertvolle Potential ihrer älteren Arbeitnehmer erkannt und sind inzwischen bereit, diese länger im Unternehmen zu halten. stellt Matthias Kaschte fest. „Gelingt dadurch der Wissenstransfer zu den jüngeren Beschäftigten, kann dies dazu beitragen den Erfolg des Unternehmens auch in der Zukunft zu erhalten“, ergänzt er. 

Bei der Einstellung neuer Mitarbeiter zeigt sich derzeit noch ein anderes Bild. Hier entscheiden sich die Unternehmen immer noch häufiger für jüngere Bewerber. So ist die Arbeitslosigkeit Älterer über 55 Jahren zwar in der Vergangenheit zurückgegangen (zuletzt gegenüber Januar 2019 um 62 auf 2.095 Personen). Dennoch ist ihr Anteil an der gesamten Arbeitslosigkeit in Magdeburg mit etwa 19 Prozent weiterhin höher als in anderen Altersgruppen. 

„Bei der Einstellung neuer Mitarbeiter lohnt sich auch der Blick auf lebenserfahrene Bewerber, denn sie bringen oft viel Erfahrung und Fachwissen mit“, berichtet Matthias Kaschte. Sind berufliche Qualifikationen eventuell nicht mehr aktuell sind, können die Arbeitsagentur und die Jobcenter Neueinstellungen durch gezielte Weiterbildungsmaßnahmen oder andere Fördermöglichkeiten unterstützen.


Foto: Matthias Kaschte  © Agentur für Arbeit Magdeburg