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Andrologen und Urologen sind geübt im Umgang mit Männerproblemen. Meist sind
Gespräch und Untersuchung viel harmloser als gedacht.
(djd).
Etwa jeder fünfte Mann über 60 leidet an alters- oder krankheitsbedingtem
Testosteronmangel. Aber auch Jüngere können betroffen sein, besonders, wenn sie
Risikofaktoren wie Übergewicht oder Diabetes mellitus Typ 2 aufweisen. Typische
Symptome können eine sinkende Libido und Erektionsstörungen sein.
Auch
schwindende Muskeln und Körperhaare, ein wachsender Bauch und Brustansatz,
chronische Müdigkeit sowie Schlafstörungen, Leistungsschwäche und depressive
Verstimmungen können auf einen Testosteronmangel hindeuten. Treten eine oder
mehrere dieser Beschwerden auf, wird es Zeit, einen Arzt aufzusuchen.
Erste
Anlaufstelle Hausarzt?
Am
besten bespricht Mann seine Symptome zunächst mit dem Hausarzt. Ist dieser
nicht mit dem Thema vertraut, schreibt er eine Überweisung zum Urologen oder
Andrologen, auch Männerarzt genannt. Der Mediziner wird Fragen zum
Gesundheitszustand stellen und eventuell einen Fragebogen zu den Beschwerden
ausfüllen lassen. Hilfreich für das Erstgespräch kann es sein, einen bereits
ausgefüllten Selbsttest als Ausdruck oder auf dem Handy mitzubringen, wie er
etwa unter www.mannvital.de zu finden ist. Dann folgt die körperliche
Untersuchung, um andere Ursachen für die Beschwerden auszuschließen.
Für
die Bestimmung des Testosteronwertes wird außerdem zweimal im Abstand von wenigen
Wochen Blut abgenommen. Liegt der Wert zu niedrig und weist der Patient
Symptome eines Testosteronmangels auf, kann der Arzt eine Testosterontherapie
verschreiben, deren Kosten in der Regel von der Krankenkasse übernommen werden.
Behandlung
kann Beschwerden lindern
Gängige
Präparate in Deutschland sind Testosteronspritzen oder -gele. Letztere müssen
einmal täglich auf bestimmte Hautareale (etwa Schultern und Oberarme)
aufgetragen werden. Gele führen zu gleichmäßigen Testosteronwerten, sind leicht
zu handhaben und flexibel in ihrer Dosierung. Wer keine tägliche Anwendung
wünscht, für den ist ein vom Arzt verabreichtes Injektionspräparat die bessere
Wahl. Hier kann zwischen kurz- und langwirksamen Depotspritzen gewählt werden,
wobei letztere ebenfalls für relativ gleichmäßige Testosteronspiegel sorgen.
Welches
Präparat sich am besten eignet, ist von verschiedenen Faktoren abhängig und
sollte gemeinsam von Arzt und Patient entschieden werden. Unabhängig vom
Präparat kehren nach Therapiebeginn Libido und Antriebskraft in der Regel
innerhalb von drei bis vier Wochen zurück, und auch die anderen Symptome
bessern sich im weiteren Verlauf der Behandlung meist deutlich. Ergänzend
sollten Männer möglichst mindestens dreimal pro Woche in Bewegung kommen. Jeweils
40 bis 60 Minuten sportliche Aktivität pushen den Hormonspiegel und
unterstützen so die Therapie.
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/ Foto: djd/DR. KADE/BESINS/Getty Images/Martin Barraud