Köln/Berlin (ots). Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) spricht
sich als erste Hilfs- und Wohlfahrtsorganisation für eine allgemeine
Impfpflicht im Kampf gegen das Corona-Virus aus. "Alle bisher ergriffenen
Maßnahmen haben offensichtlich zu keiner nachhaltigen Bewältigung der
pandemischen Lage geführt und unsere Gesellschaft droht in dem ständigen Auf
und Ab von Infektionswellen und Gegenmaßnahmen zu zerbrechen", sagt der
ASB-Bundesvorsitzende Knut Fleckenstein.
"Wir halten zwar die Aufklärung und Freiwilligkeit noch
immer für die erste und beste Option und haben in den zurückliegenden zwei
Jahren das uns Mögliche hierfür getan; aber die Impfquote reicht nach wie vor
nicht aus", sagt Fleckenstein. Eine einrichtungsbezogene Impfpflicht für
ausgewählte Berufsgruppen ist in der gegenwärtigen Lage nicht ausreichend. Der
ASB ist davon überzeugt, dass es einer solidarischen Kraftanstrengung der
ganzen Gesellschaft und damit aller in ihr lebenden Menschen bedarf.
Gelebte Verantwortung in Solidarität gehört zum
Selbstverständnis des ASB. Der Arbeiter-Samariter-Bund existiert seit über 130
Jahren, weil sich in ihm Menschen zusammengefunden haben und zusammenfinden,
die sich dem Leben, der Mitmenschlichkeit und der Hilfe verpflichtet fühlen.
Wir nennen es heute soziale Verantwortung und meinen damit die tätige Hilfe für
unsere Mitmenschen. Dass wir diese Menschen wissentlich keinem Risiko für Leib
und Leben aussetzen, das von uns selbst ausgeht, gehört zu den nicht zu
hinterfragenden Voraussetzungen für unser Tätigwerden.
Wir erleben gerade, dass die Zahl der Corona-Fälle steigt wie
noch nie zuvor seit Beginn der Pandemie. Das bereitet vielen von uns Sorge -
ganz besonders denen, die nicht geimpft werden können und allen, die besonders
vulnerabel sind: ältere Menschen, Pflegebedürftige, Menschen mit Behinderung
und chronisch Kranke. Um den Schutz gerade für die Schutzbedürftigsten zu
erhöhen, muss es uns gelingen, die Zahl der Geimpften weiter zu steigern. Denn
eine Impfung bietet den derzeit besten Schutz vor einem schweren Verlauf der
Corona-Infektion und verringert die Ansteckungsgefahr.
Knut Fleckenstein betont deshalb, "dass die soziale
Verantwortung, die der ASB als seine Mission betrachtet, in der gegenwärtigen
Situation eine Impfpflicht für alle in diesem Land lebenden Menschen als
letztes Mittel erforderlich macht, soweit im Einzelfall keine medizinischen
Gründe dagegensprechen".
Der ASB mobilisiert in diesen Tagen erneut alle Kräfte. Unsere
Samariterinnen und Samariter sind auch nach zwei Jahren im Kampf gegen Corona
weiter im Einsatz, um Menschenleben zu schützen - ob mit Impf- und
Teststationen oder mobilen Impfteams. Für diese enorme Einsatzbereitschaft
möchte ich allen Beteiligten ausdrücklich danken", sagt Fleckenstein.
Der Arbeiter-Samariter-Bund
Der Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland e. V. (ASB) ist eine
Hilfs- und Wohlfahrtsorganisation mit 1,4 Mio. Mitgliedern. Als
Hilfsorganisation ist der ASB in den Kernbereichen Rettungs- und Sanitätsdienst
tätig, im Zivil- und Katastrophenschutz, in der Erste-Hilfe-Ausbildung und der
weltweit humanitären Hilfe. Als Wohlfahrtsverband bietet der ASB vielfältige
Angebote in den Bereichen Altenhilfe und Pflege, Kinder- und Jugendhilfe sowie
der Behindertenhilfe. Für den ASB sind über 50.000 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter und 20.000 Ehrenamtliche tätig.
Text / Foto: ASB-Bundesverband - news aktuell / pixabay