Fliegende Mücken, krumme Buchstaben und Lidzucken –
harmlose Sehstörung oder gefährliche Krankheit?
Drei Viertel aller Deutschen würden lieber auf zehn
Lebensjahre verzichten als auf ihr Augenlicht. Umso beunruhigender ist es, wenn
das Lid zuckt, es vor den Augen flimmert oder Linien verschwimmen. Einige
Sehstörungen sind harmlos, bei anderen ist schnelle Hilfe erforderlich.
Flimmershow: Wenn es vor den Augen flirrt oder schwarz
wird, ist meist Unterzuckerung oder eine Migräne der Grund. Das hilft:
Blutzuckerspiegel mit Süßigkeiten erhöhen. Einer Migräne rechtzeitig mit
Tabletten vorbeugen. Wiederholen sich die Flacker-Beschwerden, sollte umgehend
ein Augenarzt aufgesucht werden.
Mückentanz: Bewegen sich einzelne Punkte flecken- oder
schlierenartig mit der Blickrichtung, heißt das Phänomen Mouches volantes
(fliegende Mücken). Das ist zumeist eine vorübergehende Alterserscheinung, die
beim Lesen besonders auffällt. Zwei Drittel der 65- bis 85-Jährigen klagen
darüber, stark Kurzsichtige meist schon früher.
Das hilft: Intensives Licht verstärkt die Symptome.
Deshalb an hellen Tagen eine gute Sonnenbrille mit hohem Lichtschutz nutzen.
Bei Bildschirmarbeit hilft es, die Helligkeit und den Kontrast zu drosseln.
Eine Behandlung ist meist unnötig. In der Regel verschwinden die Beschwerden
von ganz alleine.
Buchstabensalat: Scheinen Buchstaben beim Lesen zu kippen
oder wirken gerade Linien krumm, kann das auf eine altersbedingte
Makuladegeneration hindeuten. Diese Netzhautschäden betreffen etwa zwei
Millionen Deutsche und sind Ursache von schweren Sehbehinderungen.
Das hilft: Frühzeitig erkannt, kann der Augenarzt einer
Sehbehinderung mit Medikamenten entgegen wirken. Hier helfen nur regelmäßige
Augen-Tests für eine Früherkennung: ab 40 alle zwei Jahre, ab 60 jährlich.
Doppelbilder: Taucht derselbe Gegenstand vorübergehend
zweifach, ist das oft Zeichen einer Übermüdungserscheinung.
Das hilft: Das Phänomen sollte mit ausreichendem Schlaf,
regelmäßigen Pausen, Stressabbau und ggf. einer Korrektion von vorhandenen
Sehdefiziten verschwinden.
Rußregen und Blitzlicht: Fallen dunkle Punkte wie
Regentropfen herunter, kann der Grund eine Blutung im Glaskörper sein. Kommen
Lichtblitze hinzu, ist es möglich dass eine Glaskörperabhebung vorliegt, die
zur Erblindung führen kann.
Das hilft: Es handelt sich um einen Notfall, bei dem
sofort der Augenarzt aufgesucht werden sollte.
Sandsturm: Das Sandkorn-im-Auge-Gefühl kommt oft bei
Bildschirmarbeit vor und wird Office-Eye-Syndrom genannt. Weil vor dem Monitor
fünfmal weniger geblinzelt wird als üblich, gelingt es dem Tränenfilm nicht
mehr das Auge feucht zu halten.
Das hilft: Eine auf Computerarbeit optimierte Bildschirmbrille
kann das Auge entlasten und merklich zu stressfreiem Sehen beitragen.
Hyaluronsäurehaltige Tropfen oder Sprays helfen gegen trockene Augen.
Lidzucken: Diese Muskelkontraktion ist von außen oft
nicht wahrnehmbar. Betroffene nervt sie aber. Die Zuckungen sind zumeist
harmlose Überlastungsreaktionen, gefördert durch trockene Augen.
Das hilft: Entspannung, Schlaf und Augentropfen.
Sieben Tipps für gutes Sehen:
Regelmäßig zur Augenkontrolle (ab 40 alle zwei Jahre, ab
60 jährlich).
Fit blinzeln! Damit die Augen nicht austrocknen.
Augen kreisen! Dabei Augäpfel in Form einer liegenden
Acht bewegen. Das lockert die Muskulatur.
Massieren! Mit zwei Fingern kreisförmig um die
Augenpartie klopfen, um Tränenfluss und Durchblutung anzuregen. Hände über die
Augen legen!
Dunkelheit und Wärme entspannen!
In die Ferne schauen! Ein tolles Training für die
Einstellungsfähigkeit des Auges.
Herzhaftes Gähnen versorgt den Köper mit neuem
Sauerstoff, entspannt die Augen und lockert die Gesichtsmuskulatur.
Weitere Informationen zum Thema Sehprobleme gibt es unter
https://www.sehen.de/sehen/sehschwaeche/
Quelle - Text und Foto: KGS - Kuratorium Gutes Sehen e.V.
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