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Gesundheitsapp 28.10.

Gesundheit-News: „Doch es gibt Grenzen“! Daheim auf der Couch! Mit Apps Depressionen heilen?


veröffentlicht am 28. Oktober 2023

Digitale Gesundheitsanwendungen können helfen, die eigene Krankheit zu behandeln - doch es gibt Grenzen
Baierbrunn (ots). Nach Feierabend auf dem Sofa eine Selbstwirksamkeitsübung machen? Den Lauf der eigenen Gedanken beobachten? 
Mit einer App geht das. Einer Befragung der Stiftung Deutsche Depressionshilfe zufolge nutzen sieben Prozent der Menschen mit einer diagnostizierten Depression, die sich aktuell in einer Krankheitsphase befinden, schon eine sogenannte digitale Gesundheitsanwendung (DiGA). Mit dem digitalen Helfer können sie sich über die Ursachen einer Depression informieren und sie behandeln, wann immer sie Zeit dafür finden. 
"Generell sehen wir die Stärkung der Patientenautonomie durch die DiGA als Vorteil", sagt der Psychiater Prof. Dr. Ulrich Hegerl, Vorsitzender der Stiftung Deutsche Depressionshilfe, im Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau".

Mit der App den Tag strukturieren
Depressionen sind in Deutschland das Erkrankungsfeld mit den meisten digitalen Gesundheitsanwendungen. Die Apps bauen in der Regel auf dem Modell kognitiver Verhaltenstherapie auf, die laut Hegerl weltweit die am besten belegte Psychotherapieform bei Depressionen ist. Zentrale Inhalte der Apps: den Tag strukturieren, negative Grübelschleifen durchbrechen und lernen, Selbstüberforderung zu stoppen.

Keine Alternative zu einer Behandlung vor Ort
Doch lassen sich psychische Probleme wirklich online behandeln? Tatsächlich gibt es inzwischen Forschungsergebnisse, die zeigen, dass die Digital-Angebote gut helfen und eventuell sogar mit einer Psychotherapie im direkten Kontakt vergleichbar sind. Wichtig aber: "Eine DiGA ist keine Alternative zu einer leitlinienkonformen Behandlung bei einer Depression mit Antidepressiva und/oder Psychotherapie", betont Hegerl. Das gilt insbesondere bei sehr schweren Depressionen. 
Nur im persönlichen Kontakt können Feinheiten wie Gesichtsausdrücke oder andere nonverbale Signale Hinweise liefern, wenn jemand in großer Not und vielleicht sogar suizidgefährdet ist.




Text / Foto: Wort & Bild Verlagsgruppe - news aktuell / pixabay