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Magdeburg Dom elbe pixabay

Magdeburg-News: Aufwertung in Magdeburg – Spielplatz Haydnplatz bekommt eine Bouleanlage

Sonntag, 3. April 2022

Magdeburg. Im Auftrag des Eigenbetriebes Stadtgarten und Friedhöfe Magdeburg haben die Bauarbeiten zur Einrichtung einer Bouleanlage auf dem Spielplatz Haydnplatz begonnen. Für insgesamt rund 35.000 Euro soll auf dem Spielplatz im denkmalgeschützten Grünzug in Alte Neustadt mit dem beliebten Freizeitspiel französisches Flair Einzug halten.
 
Eigens hierfür wird eine wassergebundene Spielfläche in der Größe von 13 x 6 Metern angelegt. Diese soll durch zwei mit Gräsern bepflanzte Beete eingerahmt werden. Am Spielfeldrand sollen Sitzmöglichkeiten und Abfallbehälter für die gewünschte Aufenthaltsqualität während der Boulepartien sorgen.
 
Der Baubereich wird während der Arbeiten durch einen Bauzaun gesichert. Der Eigenbetrieb Stadtgarten bittet um Verständnis, sofern es für Spielplatznutzer*innen während der Bauarbeiten zu Einschränkungen kommt.
 
Mit dem Bau der Bouleanlage wird ein Beschluss es Magdeburger Stadtrats aus dem vergangenen Jahr umgesetzt.
 
Geschichte des Boulespiels

Zum Zeitvertreib zu spielen liegt wohl im Wesen der Menschen. Ist es doch das Spiel im allgemeinem, mit dem sich Kinder die Welt erschließen. Selbst im Erwachsenenalter frönen wir dem geselligen Brett-, Würfe oder Kartenspiel und lassen uns das Bejubeln eines gelungenen Fußballspiels nicht nehmen. So wurde bereits in der Antike mit hölzernen Kugeln beziehungsweise beschlagenen Steinen gespielt.
 
Im Mittelalter trieben es die s.g. französische Bouleures mit einem Spiel, bei dem es galt sich mit Holzkugeln einer Zielkugel anzunähern, so ausschweifend, dass Karl V. 1369 das damit verbundene Boulespiel verbot. Die Untertanen sollten weniger mit Holzkugeln spielen, als vielmehr dem Umgang mit Pfeil und Bogen praktizieren. Das beliebte Spiel verschwand für mehrere Jahrhunderte aus dem französischen Alltagskultur. Erst als Papst Julius II zur Stärkung der Macht des Kirchenstaates in Italien eine eindrucksvolle "Steinwerferkompanie" einrichtete und damit das Spiel mit den Kugeln indirekt förderte, kam das Boulespiel durch französische Feldzüge in Italien wieder zurück nach Frankreich. Seither ist das Boulespiel fest im der französischen Alltagskultur verankert.
 
Bisweilen wurden der Freizeitaktivität sogar gesundheitsförderliche Eigenschaften zugeschrieben. Auch bildeten sich im Laufe der Zeit verschiedene Spielvarianten heraus. Eines jedoch, haben alle Ausführungen bis heute gemein, sie fördern bei einer gemütlichen Partie das entspannte Beisammensein in kontemplativer Tätigkeit und gehören damit zum Savoir-vivre – der französischen Kunst, das Leben zu genießen.
 
Text: Landeshauptstadt Magdeburg
Foto: pixabay