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Magdeburg-News: Malteser behandeln mehr als 1.000 Personen auf Ballenstedter Metal-Festival-Gelände



veröffentlicht am Dienstag, 11. Juli 2023

Rockharz Open Air

Ballenstedt/Magdeburg. Beim Rockharz Open Air haben mehr als 50 Bands die Metal-Fans vier Tage lang begeistert. Für den Malteser Hilfsdienst, dessen Kräfte Sanitätsdienst geleistet haben, ist eine Einsatz-intensive Woche zu Ende gegangen.

„Wir haben am Anreisetag und den vier Konzerttagen insgesamt 1030 Personen versorgt. Nach jetzigem Stand mussten 53 Menschen per Rettungsdienst in eine Klinik gebracht werden.“ Diese Bilanz zieht Andre Podschun, Referent für Einsatzdienste bei den Maltesern in der Diözese Magdeburg. Zum Vergleich: 2022 waren 600 Behandlungen nötig, 22 Menschen mussten in Kliniken weiter versorgt werden. 

In diesem Jahr handelte es sich in den meisten Fällen um chirurgische Fälle: Viele der Behandelten seien umgeknickt, gestürzt und hätten sich verschiedene Wunden zugezogen. Ausnahmefälle seien zwei Personen gewesen: Bei einer bestand der Verdacht auf Schlaganfall, bei einer anderen Verdacht auf Herzinfarkt. 120 Einsatzkräfte waren in Ballenstedt im Einsatz. „Beim Hauptbühnenbetrieb waren zu Spitzenzeiten 70 Kolleginnen und Kollegen parallel im Dienst.“ 

Kritische Situationen seien im Wesentlichen ausgeblieben. „In einer Nacht wurde ein Brand befürchtet, weil großer Feuerschein sichtbar war. Letztlich war es nur ein gezündeter Bengalo. Von Zeltbränden sind die Kollegen der Feuerwehr und wir verschont geblieben“, ist Podschun dankbar. Glimpflich verlief auch die Suche nach einem vermissten Kind auf dem Festivalgelände, an der die Malteser beteiligt waren. Der Sicherheitsdienst vor Ort konnte das Kind ausfindig machen.

Hilfe geleistet haben die Malteser zudem einem Konzertbesucher, der nach einem Festivaltag nicht mehr wusste, wo sich seine Ferienwohnung befand. Mit ein wenig Recherche konnte das geklärt und dafür gesorgt werden, dass der Besucher heil in der Unterkunft ankam.

„Insgesamt hatten die Kolleginnen und Kollegen gut zu tun“, sagt Podschun. Auch zum heißen Wochenende hin. Die Hitze sei Einsatzkräften und Gästen stark anzumerken gewesen. Die ursprünglich beschafften 330 Liter Wasser und 200 Liter Säfte und Limonaden reichten nicht aus. Getränke und Infusionen mussten nachbeschafft werden, um die Versorgung zu sichern. „Was wir im vergangenen Jahr nicht gebraucht haben, mussten wir dieses Jahr zusätzlich stellen. Unser Logistiker hat in den Rockharz-Tagen 1500 Kilometer zurückgelegt.“

Auch das Bundesländer übergreifende, kollegiale Miteinander kam nicht zu kurz: Die im vergangenen Jahr gegründete Magdeburger Katastrophenschutz-Jugend hatte ein Quiz mit Black Stories organisiert, für das die teilnehmenden Einsatzkräfte eigene Geschichten einreichen konnten. Gewonnen haben die Malteser aus Celle, die einen Geschenkkorb mit regionalen Spezialitäten aus Sachsen-Anhalt mit nach Hause nehmen konnten.

Hintergrund: Bereits seit mehr als zehn Jahren leisten die Malteser der Diözese Magdeburg die Sanitätsabsicherung beim Rockharz Open Air. In diesem Jahre wurden die ehrenamtlichen Einsatzkräfte aus Magdeburg, Ballenstedt, Oschersleben und Köthen durch Malteser aus Dortmund, Husum, Celle, Hannover, Braunschweig, Meckenheim, Sandkrug, Göttingen, Bremen, Limburg und Leipzig unterstützt. Angerückt waren sie mit rund 30 Einsatz- sowie Mannschaftsfahrzeugen.

An einem zentralen Sanitätsstandort auf dem Festivalgelände waren Infektionsstation sowie ein Zelt für Intensivbehandlungen und ein weiteres Zelt für leichte Verletzungen aufgebaut worden. Mit einem eigenen Aggregat sowie einem zusätzlichen Tankanhänger bestand für die Sanitätskräfte eine unabhängige Stromversorgung. Mindestens ein Rockharz-erfahrener Arzt stand rund um die Uhr bereit, ab 16 Uhr - waren jeweils drei Mediziner im Einsatz.

Die Diözese Magdeburg der Malteser orientiert sich geografisch am Bistum Magdeburg. Dazu gehören das Land Sachsen-Anhalt, mit Ausnahme Havelbergs, sowie Teile des Landes Brandenburg und des Freistaates Sachsen.


Text: Malteser Hilfsdienst gemeinnützige GmbH
Symbolfoto: pixabay