300.000 Studien belegen keine Gesundheitsgefährdung
Fluorid senkt Kariesrisiko um 40 Prozent
Fluorid für Kinder in der Zahnpasta nicht in Tabletten
Kinderzahnpasta mit Fluoridgehalt von 500 ppm bzw. 1.000
ppm
Erwachsenenzahnpasta mit durchschnittlich 1.000 bis 1.500
ppm
Sechs Tuben Zahnpasta verbraucht jeder Deutsche im Jahr
„Der mit Abstand wichtigste Inhaltsstoff in Zahnpasta ist
das Fluorid. Es hilft dabei, Mineralstoffe in den Zahnschmelz einzulagern und
härtet die Zahnoberflächen“, erklärt Prof. Dr. Stefan Zimmer, Leiter der
Abteilung für Zahnerhaltung und Präventive Zahnmedizin an der Universität
Witten/Herdecke. „Studien belegen, dass Fluorid aus Zahnpasta bei regelmäßiger
zweimal täglicher Anwendung das Risiko für Karies um 40 Prozent senken kann“,
so Zimmer.
Gesundheit nicht gefährdet
Fluoride sind eine der weltweit am gründlichsten
untersuchten Medikamente. Werden sie korrekt eingenommen, hat sich bisher in
über 300.000 wissenschaftlichen Studien kein Hinweis auf eine Gefährdung der
Gesundheit ergeben.
An der Zahnoberfläche bauen Plaque-Bakterien Zucker zu
Säuren ab. Diese Säuren können dem Zahnschmelz Mineralstoffe entziehen und
langfristig die Zahnhartsubstanz zerstören. Mineralstoffe aus dem Speichel
sorgen für eine Remineralisierung. „Fluorid fördert diesen Prozess und ist
daher für die Kariesprävention unverzichtbar“, verdeutlicht Zimmer. „Die Skepsis
einiger Menschen gegenüber Fluorid ist möglicherweise das Ergebnis einer
Begriffsverwechselung. Fluorid ist nicht gleich Fluor. Fluor ist tatsächlich
giftig, Fluorid hingegen ein wichtiges Spurenelement für den Körper."
Fluorid – eine Frage der Dosis
Insbesondere bei Kindern gilt: Zu wenig Fluorid bietet
keinen ausreichenden Kariesschutz. Zu viel Fluorid kann sich schon vor
Durchbruch der bleibenden Zähne in diese einlagern und weiße Schmelzflecken
verursachen. „Grundlage jeder Empfehlung – insbesondere für Eltern – ist eine
genaue Befragung aus welchen Quellen bisher Fluorid aufgenommen wird“, erklärt
Prof. Dr. Dietmar Oesterreich von proDente, „sei es über Zahnpasta,
Mundspüllösungen, fluoridiertes Speisesalz, Fluoridtabletten, bestimmte
Mineralwässer oder das natürliche Trinkwasser.“ Studiendaten zeigen, dass lokal
wirkendes Fluorid aus Zahnpasta besser vor Karies schützt als die Gabe von
Fluoridtabletten.
Ab dem ersten Milchzahn putzen
Ab dem ersten Milchzahn sollten Eltern ihrem Kind morgens
und abends die Zähne putzen. In den ersten zwei Lebensjahren reicht dabei
zweimal täglich eine erbsengroße Menge einer Kinderzahnpasta mit einem
Fluoridgehalt von 500 ppm aus. Oder sie können einmal täglich mit einer
reiskorngroßen Menge einer Zahnpasta mit 1.000 ppm Fluorid putzen. Ab dem
zweiten Geburtstag sollte zweimal täglich mit einer erbsengroßen Menge einer
Kinderzahnpasta geputzt werden, die
1.000 ppm Fluorid enthält. Wenn die ersten bleibenden Zähne im Alter von etwa sechs
Jahren durchgebrochen sind, sollten Kinder Junior- oder Erwachsenenzahnpasta
mit durchschnittlich 1000 bis 1.500 ppm Fluorid zweimal täglich benutzen.
Text / Abbildung: Initiative proDente e.V.