Berlin (ots) - Sonntag, den 8. September 2019
Zum neuen BDI-Quartalsbericht zur konjunkturellen Entwicklung sagt BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang (Foto): "Deutsche Konjunktur dürfte bis Jahresende weiter an Tempo verlieren"
- "Die deutsche Konjunktur dürfte bis Jahresende weiter an Tempo
verlieren. Die Unsicherheit in der Wirtschaft bleibt groß, vor
allem wegen internationaler Handelskonflikte und des Ausstiegs
des Vereinigten Königreichs aus der EU.
- In diesem Jahr ist nur noch ein geringer Anstieg der realen
Wirtschaftsleistung um höchstens 0,5 Prozent gegenüber dem
Vorjahr möglich. Im Falle eines harten Brexits ohne Abkommen
Ende Oktober droht das Wachstum in Richtung Null zu gehen.
- Eine technische Rezession in Deutschland wird immer
wahrscheinlicher. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt sank im
zweiten Quartal preis-, kalender- und saisonbereinigt um 0,1
Prozent gegenüber dem Vorquartal, nachdem es im ersten Quartal
um 0,4 Prozent gestiegen war. Sollte die deutsche Wirtschaft im
dritten Quartal weiter schrumpfen, befände sie sich in einer
technischen Rezession.
- Ursache für die schwache Entwicklung ist der starke Rückgang der
Wirtschaftsleistung im Verarbeitenden Gewerbe. Diese sank das
dritte Quartal in Folge. Mit minus 4,9 Prozent im zweiten
Quartal war die Entwicklung so schlecht wie seit zehn Jahren
nicht mehr.
- Der Außenhandel belastet bereits im vierten Quartal in Folge das
gesamtwirtschaftliche Wachstum. Vom Export ging kein
Wachstumsimpuls aus. Die Ausfuhren sanken im zweiten Quartal um
0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr, während die Einfuhren um 1,8
Prozent stiegen."