Montag, den 15. Februar 2021
Als »Der große Marsch« im Frühjahr 2020 als szenische Lesung vorbereitet wurde, war lange unklar, ob es bald eine Aufführung vor Publikum geben würde, daher wurde eine Aufzeichnung für einen Stream gemacht. Da das Schauspiel des Theaters Magdeburg nun schon so lange nicht mehr spielen darf, kommt nun die frisch geschnittene Videoversion der szenischen Lesung als dreiteiliger Stream aus dem Theater auf die Internetseite des Theaters Magdeburg!
»Die meisten Theaterleute sind (natürlich gibt es Ausnahmen) Arschgesichter«, so poltert er los, der große Marsch, der sich von kultivierten Theatersichtweisen zu Kapitalismuskritik und politischer Korrektheit durcharbeitet und schließlich bei der Philosophie und Menschheitsgeschichte landet. Nicht weniger als die Überwindung der Wirklichkeit, ja des Todes durch das Theater ist dabei das hochfliegende Ziel des Autors. Eine politisch überkorrekte Schauspielerin führt durch diese absurd-komische Revue, in der u. a. Angela Merkel, Bakunin und Prometheus in Erklärungsnöte kommen.
Lotz’ Text gilt als unspielbar, sprengt übermütig und provokant sämtliche Mittel des Theaters und ist zugleich äußerst komisch. In einer szenischen Lesung präsentieren vier Schauspieler*innen diese grotesk schräge Theatershow. Viel Spaß mit den großen Fragen des (politischen) Theaters bei Wolfram Lotz’ »Der große Marsch«!
»Der große Marsch«
Szenische Lesung von Wolfram Lotz
Regie: Tjana Thiessenhusen I Ausstattung: Nadine Hampel I Ton: Philip Schillhahn
Licht: Christopher Rohde I Dramaturgie: Elisabeth Gabriel
Mit: Carmen Steinert, Tjana Thiessenhusen, Isabel Will, Philip Heimke, Andreas C. Meyer
Foto: Philip Heimke, Carmen Steinert, Isabel Will, Andreas C. Meyer »Der große Marsch« © Nilz Böhme