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SAN Statistik

Weniger schwerbehinderte Menschen in Sachsen-Anhalt

Mittwoch, den 3. Juni 2020

Am Jahresende 2019 waren in Sachsen-Anhalt 178 359 Personen im Besitz eines Schwerbehindertenausweises, der ihnen einen Grad der Behinderung von 50 und mehr attestierte. Wie das Statische Landesamt Sachsen-Anhalt mitteilt, lag zum 1. Mal seit dem Berichtsjahr 2011 die Zahl der schwerbehinderten Menschen wieder unter 180 000. Im Vergleich zu 2017 waren das 19 543 Personen (-9,9 %) weniger.

Über 3/4 der schwerbehinderten Menschen (137 185 Personen; 76,9 %) waren älter als 55 Jahre. Mehr als die Hälfte (100 852 Personen; 56,5 %) hatten das 65. Lebensjahr vollendet. Rund 2 % (4 361) der beeinträchtigten Personen waren Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.

Als häufigste Behinderungsart lag bei 49 343 Personen (27,7 %) eine Beeinträchtigung der Funktion von inneren Organen bzw. Organsystemen vor. 
25,3 % der Betroffenen (45 169 Personen) litten unter einer Querschnittslähmung, zerebralen Störungen, geistig-seelischen Behinderungen oder Suchtkrankheiten. Bei 20 246 Personen (11,4 %) war der Verlust oder die Funktionseinschränkung von Gliedmaßen Ursache der Behinderung. Auf Beeinträchtigungen der Sinnesorgane, wie Sprach- und Gehörschädigungen, Sehstörungen oder Blindheit wurden die Ausweise bei 19 468 Personen  (10,9 %) ausgestellt.

Hauptursache der Beeinträchtigungen war bei 156 536 Männern und Frauen eine allgemeine Krankheit oder ein Impfschaden. Das waren 87,8 % und damit mehr als 3/4 der schwerbehinderten Menschen. In knapp 7 % der Fälle (12 226 Personen) war die körperliche Behinderung angeboren. 2 018 Personen (1,1 %) erlitten einen Arbeits- bzw. Wegeunfall oder es wurde eine Berufskrankheit anerkannt.

Betrachtet man die letzten 20 Jahre, erhöhte sich insbesondere die Zahl der Behinderungen aufgrund von Beeinträchtigungen der Funktion der Geschlechtsorgane. Ihre Zahl hat sich von 2 875 im Jahr 1999 auf 6 712 im aktuellen Berichtsjahr mehr als verdoppelt. Den zweithöchsten Zuwachs gab es bei Störungen der geistigen Entwicklung (z. B. Lernbehinderung), deren Zahl stieg von 13 174 auf 16 981.