Berlin (dts Nachrichtenagentur/MDN) - Die Krankenhäuser in
Deutschland rechnen erst noch mit dem Höhepunkt der Belastung durch die
Omikron-Welle. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Deutschen
Krankenhausgesellschaft (DKG), Andreas Wagener, sagte der "Rheinischen
Post" (Dienstagsausgabe): "Der Scheitelpunkt der Omikron-Belastung in
den Krankenhäusern ist noch nicht ganz erreicht. Aktuell sind weiterhin
steigende Belegungszahlen in den Krankenhäusern zu verzeichnen, wobei sich die
Dynamik weiter abschwächt."
Vor allem auf den Normalstationen verzeichne man weiterhin
steigende Fallzahlen. "Üblicherweise erreichen die Krankenhäuser sinkende
Inzidenzen erst mit einem Verzug von zwei bis drei Wochen", erklärte
Wagener. Die Belegung der Intensivstationen sei deutschlandweit derzeit
beständig.
"Wir gehen gegenwärtig davon aus, dass wir bei der Intensivbelegung
weiter im stabilen Bereich bleiben werden. Dennoch bleibt die Situation für die Krankenhäuser belastend", so Wagener. "Schon
jetzt haben die Krankenhäuser mit krankheitsbedingten Personalausfällen zu
kämpfen. Trotz der hohen Impfquote in den Kliniken erwarten viele Krankenhäuser
zudem personelle Einschränkungen infolge der einrichtungsbezogenen
Impfpflicht." Das zeige, wie dünn die Personaldecke in den Kliniken
insgesamt sei und wie sehr schon relativ geringe Personalschwankungen zu
Problemen bei der Patientenversorgung führen
könnten.
"Die Personalausfälle sind aktuell ein deutlich größeres
Problem als in normalen Jahren. Das zeigt, dass wir die verbleibenden
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Patientenbehandlung bestmöglich
entlasten müssen, um die Versorgung aufrechterhalten zu können", sagte
Wagener. "Wir fordern daher einen Bürokratie-Lockdown,
da wir es uns gerade jetzt nicht mehr leisten können, unsere Pflegekräfte drei
bis vier Stunden am Tag für medizinisch-pflegerisch oft unnötige Dokumentationen
einzusetzen", fügte er hinzu.
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