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Magdeburg-News: Vernissage „Ich hab so gern gelacht… Martin Selber zum 100.“ im Literaturhaus


veröffentlicht am Montag, 26. Februar 2024

Magdeburg. Martin Selber, 1924 in Dresden geboren, kam nach dem Zweiten Weltkrieg in die Börde. Hier hat er mit Enthusiasmus, ungebremster Schaffenskraft und einem scheinbar nie versiegenden Optimismus Bücher geschrieben, die regionale Mundart gepflegt und das kulturelle Leben mitbestimmt. 

Sein Schaffen umfasste Sachbücher über die elektronischen „Geheimnisse“ von Funk- und Morsegeräten, Abenteuerbücher, die in der Geschichte und Gegenwart ferner Länder von Südamerika („Eldorado“) über Südwestafrika („Hendrik Witbooi“), von Feuerland („Verflucht, Sarmiento!“) bis in die Arktis („Und das Eis bleibt stumm“) spielen und zahlreiche historische und Gegenwartsromane. Sein Jugendbuch „Die Grashütte“, 1968 im Kinderbuchverlag Berlin erschienen, wurde 1976 auch beim Rowohlt-Verlag Reinbek unter dem Titel „Geheimkurier A.“ verlegt und schon weit vor der Wende als Schulliteratur in Niedersachsen und Schleswig-Holstein eingeführt. 

Besonders in seinen Romanen zeigte er eine enge Verbundenheit zur Geschichte seiner zweiten Heimat, der Börde – vom Mittelalter bis zur jüngsten Vergangenheit: Dazu gehören „Die Knechtschronik“ (1956), später „König Lustick und sein Bauer“ (1976) und die „Geschichte der Clarissa S.“ (1980), aber auch „Heimkehr in fremde Betten“ (1986) und in den 90er Jahren eine Vielzahl von Sachbüchern zur Kultur- und Sprachgeschichte der Magdeburger Börde und des ostfälischen Platt. 

Besondere Verdienste erwarb sich Martin Selber als Vorsitzender des Schriftstellerverbandes im Bezirk Magdeburg (1971 – 1988) und bei der Förderung des schriftstellerischen Nachwuchses unserer Region. Er verstarb am 3. März 2006.

Die Sonderausstellung vom 27. Februar bis 28. März 2024 im Literaturhaus Magdeburg würdigt sein schriftstellerisches Schaffen und zeigt Einblicke in seinen Nachlass. 

Zur Eröffnung am Dienstag, 27. Februar, um 17 Uhr, im Literaturhaus (Thiemstraße 7) sprechen: Petra Volkmann, Vorsitzende der Heimatstube Domersleben, sowie Dr. Saskia Luther, Referentin für Mundartpflege und -forschung beim Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e.V., von der Arbeitsstelle Niederdeutsch (Otto-von-Guericke-Universität; Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e.V.). 

Plattdeutsche Texte von Martin Selber, verlesen von Rosemarie Mendt.

Eintritt zur Ausstellungseröffnung frei.

Bildunterschrift: Martin Selber im Jahr 1986


Text & Foto: Literaturhaus Magdeburg e.V.