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Der Sch  fer am Magdeburger Dom

Magdeburg-News: Der Schäfer vom Dom

Sonntag, den 1. Dezember 2019

Von Doris Richter

Eigentlich denkt ein Jeder an eine Sage, aber es gab diesen Schäfer wirklich. Kurioserweise haben sich schon drei Mal am Kartentisch des Domes Personen als Kopohele vorgestellt. So soll nämlich der Name des besagten Schäfers gewesen sein. Er lebte zu Zeiten des Domneubaus (dieser begann 1208) bei dem Kloster Berge. Eines Tages bemerkte er, wie einer seiner Hunde an einem Stein kratzte und eine Maus aufscheuchte. Als er daraufhin den Stein und das Mauseloch untersuchte, fand er einen Krug mit Goldmünzen. Diesen nahm er erst einmal mit nach Hause. Freilich wusste er über den Dombau und die Kosten dafür Bescheid. 

Da der Schäfer ein frommer Mann war, plagte ihn das schlechte Gewissen, was schließlich dazu führte, das der Schäfer beim Erzbischof vorstellig wurde und ihm das Gold für den Bau der Kathedrale übergab. Natürlich war der Erzbischof darüber hocherfreut und er räumte dem Schäfer ein lebenslanges Wohnrecht ein. Über der Paradiespforte des Domes wurden ihm zu Ehren Schäferfiguren eingebaut - bis dahin soll die Gabe zur Finanzierung des Baus gereicht haben.

Als Stadtführerin weiß Doris Richter viel Wissenswertes über unsere Stadt zu erzählen. In magdeburger-news.de erläutert sie Themen, bei denen nicht nur Touristen Neues erfahren, sondern sicher auch eingefleischte Magdeburger.

Foto: Schäferfiguren am Magdeburger Dom (Reproduktionen aus dem frühen 19. Jahrhundert nach Originalen um 1240).