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Der gotische Dom zu Magdeburg - Mauritius als Namensgeber

Sonntag, den 15. Dezember 2019

Von Doris Richter  

Der Legende aus dritter Hand nach war Mauritius Kommandeur der thebäischen Legion, die unter den römischen Kaisern Diokletian und Maximian Christen bekämpfen sollten. Maximian hatte sich das Heer einverleibt und über die Alpen gegen die Christen geschickt. Die Legionäre waren aber selbst Christen, 6600 meuterten, weil sie nicht gegen Christen kämpfen wollten. Etwa 302 ließ Maximian das Heer dezimieren, also jeden 10. hinrichten. Eine weitere Dezimierung führte auch nicht zum Erfolg und so ließ er alle 6600 hinrichten. 

Die Reliquien der Legion wurden später in St. Maurice in Wallis in der Schweiz aufgefunden. Fortan diente dieser Sterbeort als Pilgerstelle. Danach hießen viele christliche Orte und Klöster als Verehrung nach Mauritius. Das Reichsschwert und die heilige Lanze werden auf Mauritius zurückgeführt. Der Kult überdauerte bis in das ostfränkische Reich. Auch Otto der Erste war sehr angetan. 

Er gründete darum hier an der Stelle wo heute der Dom steht, 937 ein Mauritiuskloster, mit der Absicht daraus ein Bischofssitz in Magdeburg zu machen.  Die Lanze erhielt Otto von seinem Vater Heinrich dem Ersten. Otto kannte den Kult um die Lanze. Wer damit kämpfte galt als unbesiegbar. Darum kämpfte Otto 955 mit dieser Lanze auf dem Lechfeld bei Augsburg gegen die Ungarn und siegte. Danach ist Frieden in Europa eingekehrt. 

960 erhielt Regensburg Körperteile von Mauritius, die als Reliquien dienten. Die Originallanze liegt heute in Wien in der Schatzkammer der Hofburg. Unser Dom zu Magdeburg trägt noch heute den Namen „St. Mauritius und Katharina“. Ganz berühmte Skulpturen und Steinmetzbilder von Mauritius sind noch heute im Dom zu sehen. Der heilige Mauritius - der 22. September ist sein Gedenktag als christlicher Märtyrer (gest. 287 in Agaunum in der Schweiz).   

Als Stadtführerin weiß Doris Richter viel Wissenswertes über unsere Stadt zu erzählen. In magdeburger-news.de erläutert sie Namen und Themen, bei denen nicht nur Touristen Neues erfahren, sondern sicher auch eingefleischte Magdeburger. 

Das Dommuseum Ottonianum (direkt neben dem Dom) präsentiert seit dem 5. Dezember den Heiligen Mauritius (von dem im Dom selbst nur noch ein Torso erhalten ist, dieser gilt als eine der ältesten realistischen Darstellungen eines Schwarzafrikaners nördlich der Alpen – Bild 1) in voller Pracht und Farbigkeit als komplette Statue. Der hochmoderne 3D Druck wurde auf Grundlage modernster wissenschaftlicher Erkenntnisse gestaltet (Bild 2).