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Instagram Bildmarke Magdeburger Jazztage     JETZT 2024

Magdeburg-News: In vollem Gange: MAGDEBURGER JAZZTAGE - JETZT 2024 - „Der Bass ist der Boss!“


Veröffentlicht am 19. April 2024

Wann: von Donnerstag, 18. April 2024 bis 21. April 2024, jeweils 20.00 Uhr
Wo: im Forum Gestaltung, Bühne Schinkel-Vischer-Bau, Brandenburger Str. 9-10 in 39104 Magdeburg und Gesellschaftshaus Magdeburg, Schönebecker Str. 129, 39104 Magdeburg

Vom 18.-21.4.2024 werden in Magdeburg ganz starke Saiten aufgezogen: JETZT ist der Bass der Boss. Das Forum Gestaltung veranstaltet in Kooperation mit dem Kulturbüro der Landeshauptstadt Magdeburg zum siebenten Mal die Magdeburger Jazztage – JETZT und der Kontrabass steht 2024 als mottostiftendes Instrument im Fokus.

„Auch das diesjährige Jazzfestival klingt – wie seine Vorgänger – nach Freiheit, die keine Attitüde ist, sondern gelebt wird im befreiten Spiel der unbegrenzten Möglichkeiten im zeitgenössischen Jazz, der untauglich ist für Truppenbetreuungen aller Art. Der friedlich ist, aber zornig sein kann und laut und leise allenthalben brüllende Kommandos übertönt“, sagt Norbert Pohlmann, Geschäftsführer Forum Gestaltung e. V. Sechs Konzerte feiern an vier Festivaltagen das Individuelle in Gemeinschaft und die Kunst und die ehrlichen Töne.

Eröffnet werden die Jazztage – JETZT am Donnerstag (18.4.) vom AURORA OKTETT im Gesellschaftshaus. Mit seinem 2016 gegründeten „Aurora Oktett“ hat Kontrabassist und Komponist Carl Christian Wittig ein Ensemble gegründet, das sich sowohl im Jazz als auch in der klassischen Tradition frei bewegt – mit einer Reihe vielfältiger Arrangements zeigt das Oktett, wie frisch die Mischung aus Streichquartett und Jazzquartett klingen kann. Das dadurch entstehende breite Repertoire an Klangfarben und die facettenreichen Kompositionen machen das „Aurora Oktett“ zu einem der interessantesten interdisziplinär arbeitenden Ensembles in Deutschland – lebendig, leidenschaftlich und voller Überraschungen.

Am Freitag (19.4.) lädt das Forum Gestaltung zum intimen Clubkonzert ein. Den Anfang macht das FLORIAN HERZOG QUARTETT gefolgt vom HALF EASY TRIO mit TAMARA LUKASHEVA. Kontrabassist und Komponist Florian Herzog ist ein Pionier der deutschen und internationalen Jazz- und Avantgarde-Szene. Mit seinen Mitmusikern bildet er eine symbiotische Einheit, die sich in jedem Moment individuell und kollektiv verlieren und intuitiv wiederfinden kann. Dabei definiert sich das Quartett über die Gegensätze seiner Mitglieder, was zu einer explosiven Spannung führt. Ihr Debüt „Almost Natural“ ist eine klare Entscheidung für die Eigenheit der Charaktere, die sich klanglich aneinander reiben. Aus der Unterschiedlichkeit der jeweiligen Positionen heraus können sich die vier Musiker des „Florian Herzog Quartetts“ in jedem Stück neu und mit zuverlässiger Unvorhersehbarkeit begegnen.

Für sein „Half Easy Trio“ schreibt der bulgarische Schlagzeuger und Perkussionist Martin Hafizi Musik, die verschiedene Stile und Genres in sich eint. 2018 in Rotterdam gegründet, ist der Band-Sound seitdem von Bezügen zu „klassischer Musik, zeitgenössischem Jazz, bulgarischer Folklore und der tiefen Suche nach reichen Texturen, Schönheit, Energie, Kraft und Dramatik geprägt“, sagt Hafizi. Das Album "One Step Back, Two Steps Forward" (2023) ist eine wunderbare Kollaboration mit der ukrainischen Sängerin Tamara Lukasheva, die für ihren emotionalen, technisch brillanten Gesang in der aktuellen Jazzszene gefeiert wird. Jedes Konzert der Band gleicht einer klanglichen Entdeckungsreise – raffiniert gespielt und mit Tiefgang dargeboten. Dem Namen trotzend, gibt es hier keine halben Sachen!

Auch am Samstag (20.4.) bieten sich dem geneigten Jazzpublikum gleich zwei Konzerte: Das MOVE STRING QUARTET und das NATHAN OTT 4TET spielen im Gesellschaftshaus auf. Das „MOVE String Quartet“ rund um Cellistin Susanne Paul verbindet Klangparameter der europäischen Klassik mit den Improvisationsstrukturen des Jazz – eine frische Mischung aus Gegenwart, Eigensinn und Jazz, unorthodox mit einem ausdrucksvollen Kontrabass statt zweiter Geige besetzt, welcher für den besonders warmen, satten Sound der Combo sorgt. Alle vier Bandmitglieder sind in der quirligen Berliner Jazzszene aktiv. Einflüsse aus Indie Rock, afrikanischer Polyrhythmik, Klassik, Barock, Tango, Flamenco, Pop und vielem mehr sorgen hier für eine einzigartige Musiksprache - zugänglich und unerhört zugleich.

Schlagzeuger Nathan Ott vom „Nathan Ott 4tet“ kreiert klangmalerisch fein schattierte Szenerien für seine Mitspieler und versteht es, die Musik mit einer eleganten Subtilität zu lenken. Gemeinsam mit seinem explizit kammermusikalischen Ensemble entsteht ein atmosphärisch dichter Sound, der zu allen dynamischen Steigerungen fähig ist, ohne jemals an Bodenhaftung zu verlieren. Das Quartett kann auf eine enge und überaus fruchtbare musikalische Beziehung zur Jazzgröße Dave Liebman zurückblicken – auch daraus speist sich sein neugieriges, kraftvolles, brillantes Spiel.

Ihren fulminanten Höhepunkt finden die Jazztage – JETZT 2024 am Sonntag (21.4.) im Abschlusskonzert mit dem DAVE HOLLAND TRIO. Der legendäre Dave Holland ist Bassist, Komponist und Bandleader – seine Leidenschaft für musikalische Ausdrucksformen aller Stilrichtungen und sein Engagement für das Schaffen innovativer Ensembles trieben seine Karriere über fünf Dekaden fortwährend an. Als Vorreiter auf dem akustischen und elektrischen Bass erhielt er höchste internationale Auszeichnungen, darunter mehrere Grammy Awards, den Titel „NEA Jazz Master“ im Jahr 2017 und die Ehrenmitgliedschaft in der „Royal Academy of Music“. Sein einzigartig virtuoses Spiel ist auf hunderten von Aufnahmen und Tonträgern zu hören, u. a. mit Weltstars des Jazz wie Herbie Hancock, Miles Davis und Chick Corea. 

In Magdeburg steht Dave Holland gemeinsam mit Kevin Eubanks und Eric Harland im Trio auf der Bühne. Zwischen den begnadeten Musikern stimmt eindeutig die Chemie: „Die beste neue Aufnahme von Dave Holland seit langem“, heißt es in der US-Presse. Es wird ein Konzertabend der absoluten Spitzenklasse! Und gemäß dem Motto der diesjährigen „Jazztage – JETZT“: Der Bass ist der Boss! – Vor allem, wenn er von einer Legende gespielt wird.

Das abwechslungsreiche Line-up des Jazzfestivals gibt einen umfassenden Überblick über die musikalische und technische Spannweite eines zeitlosen Instruments – als Klangfundament ist der Kontrabass ein Meister der Tiefe und eindeutig der Boss. Die Veranstalter ziehen dieses Jahr wahrlich die stärksten Saiten auf!

Text / Foto: Forum Gestaltung e.V.