Die ersten Zähne sind für die Entwicklung des Gebisses
entscheidend
Die richtige Zahnvorsorge sowie regelmäßiges Putzen sind
schon ab den ersten Zähnchen wichtig. Denn wie entscheidend die Milchzähne für
die Entwicklung der Zahngesundheit sind, das ist noch gar nicht so lange
bekannt.
Milchzähne sind mehr als Lückenfüller
„Milchzähne sind die Platzhalter für die nachfolgenden
Zähne, die sich im Kiefer bereits lange vor dem eigentlichen Durchbruch bilden.
Zusätzlich sind sie sehr wichtig für die Sprachgestaltung“, sagt
SBK-Zahnexpertin Ines Elvers. „Wenn zum Beispiel die Frontzähne herausfallen,
dann hat die Zunge Platz, beim Sprechen herauszurutschen. Das Kind kann
Schwierigkeiten beim Bilden von s- und z-Lauten bekommen, was sich als
logopädisches Problem manifestieren kann. Und wenn Milchzähne zu früh
herausfallen, dann haben die neuen Zähne nicht genügend Platz, denn die
verbleibenden Milchzähne wandern in die Lücken. Das macht dann in der Regel
eine spätere kieferorthopädische Behandlung notwendig.“
Kleinkinder ans Zähneputzen gewöhnen
Übung macht den Meister. Der Spruch bewahrheitet sich
auch beim Zähneputzen. Ines Elvers: „Wenn Eltern ihren Nachwuchs erst mit 6
Jahren ans Zähneputzen heranführen, dann gibt es Probleme. Das Kind versteht
meist gar nicht, warum es auf einmal damit anfangen soll. Eltern tun
stattdessen gut daran, direkt ab dem ersten Zähnchen spielerisch das Kind ans
Putzen zu gewöhnen. Lassen Sie Babys mit den ersten Schneidezähnchen auf einer
Zahnbürste herumkauen, so gewöhnt es sich an das Gefühl für eine Bürste im
Mund.“
Eltern müssen ein Vorbild sein – auch bei der Zahnhygiene
Es ist wichtig das Thema Zahnhygiene spielerisch zu
vermitteln – zum Beispiel mit lustigen Zahnputzreimen, aufmunternden
Zahnputzuhren und bunter Zahnpasta. Wie wäre es mit einem kollektiven
Familienzähneputzen nach der Mahlzeit? Schließlich ahmen Kinder gerne ihre
Eltern nach. „Seien Sie Vorbild“, rät die SBK-Expertin.
Die richtige Putztechnik – mit KAI kinderleicht
Bei Babys und Kleinkindern reicht eine weiche Zahnbürste.
Ältere Kinder mögen vielfach elektrische Zahnbürsten lieber. Dagegen ist nichts
einzuwenden, wenn sie die Bürste gut handhaben können. In jedem Fall müssen
Eltern ihren Nachwuchs beaufsichtigen – und womöglich nachputzen. Als einfache
Merkhilfe für die richtige Technik dient das System KAI. Das K steht für die
Kauflächen, das A für die Außenflächen und das I für die Innenflächen. „Achten
Sie vor allem auch auf die Backenzähne. Die haben ganz tiefe Rillen auf der
Kaufläche, wo sich leicht Essensreste absetzen können“, warnt Elvers.
Welche Zahnpasta ist die richtige?
Kinder haben ihren eigenen Geschmack. Die Zahnpasta
sollte diesen treffen. Zahnexpertin Ines Elvers empfiehlt ab einem Jahr bzw.
mit spätestens anderthalb Jahren mit Zahnpasta anzufangen. Die Deutsche
Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) rät zu Kinderzahnpasta
mit Fluorid. Enthält sie mehr als 500 ppm Fluorid ist sie erst ab 6 Jahren
empfehlenswert. Anders als früher belegen Studien heute, dass Fluoridtabletten
für Kleine nicht mehr notwendig sind. Es reicht aus, eine erbsengroße Menge
Zahnpasta mittig auf die Zahnbürste aufzutragen. Übrigens: Es macht nichts,
wenn Ihr Kind die Zahnpasta runterschluckt, weil es sie noch nicht richtig
ausspucken kann oder will. Die verschluckte Menge an Fluorid ist gering.
Lebenslanger Bonus für gute Pflege
Ebenfalls wichtig: Kinder an den Besuch beim Zahnarzt zu
gewöhnen. Denn die regelmäßigen Vorsorgetermine helfen dabei, Probleme
frühzeitig zu erkennen. Deshalb
übernimmt die SBK im Zeitraum zwischen dem 30. und 72. Lebensmonat drei
sogenannte (Kinder-)Früherkennungsuntersuchungen. Die erste Untersuchung findet
grundsätzlich ab dem dritten Lebensjahr statt. Die beiden weiteren
Untersuchungen werden bis zur Vollendung des sechsten Lebensjahres, im Abstand
von 12 Monaten, durchgeführt. Bei Kindern mit hohem Kariesrisiko kann eine
lokale Fluoridierung zweimal je Kalenderjahr direkt mit der SBK abgerechnet
werden. Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 18 Jahren können einmal pro
Kalenderhalbjahr kostenfrei zur zahnärztlichen Vorsorge gehen.
Kinder ab 12 Jahren erhalten dazu von Ihrem Zahnarzt ein
Bonusheft. Die Vorsorgeuntersuchungen für Kinder machen sich oftmals bis ins
hohe Alter bezahlt.
Text und Foto: SBK Siemens-Betriebskrankenkasse