Berlin (dts Nachrichtenagentur/MDN) - Der
Leiter des Coronakrisenstabs im Kanzleramt, General Carsten Breuer, geht davon
aus, dass das Regierungsziel von 30 Millionen Impfungen bis zum Jahresende
erreicht wird. "Wir haben jetzt 24.418.540 Menschen geimpft und jetzt noch
knapp zwei Wochen Zeit. Die 30 Millionen sind zu schaffen", sagte Breuer
der "Bild am Sonntag".
Man rechne von der
Ministerpräsidentenkonferenz am 18. November bis zum 31. Dezember. Die aktuelle
Zahl (24.418.540) zeigt den Stand der Impfungen bis einschließlich Freitag. Um
die 30 Millionen zu erreichen, will Breuer auch in der Weihnachtszeit das hohe
Impftempo aufrecht erhalten.
"Die Woche vor und die Woche nach
Weihnachten sind von enormer Bedeutung", so der General. Viele Menschen
hätten frei und damit Zeit, sich ihre Spritze abzuholen. "Darum muss das
Impfangebot möglichst flächendeckend aufrechterhalten werden. Die Impfzentren
bleiben hochgefahren." Er selbst werde auch an Weihnachten im Dienst sein:
"Ich werde Heiligabend natürlich im Krisenstab sein. Die Lage im Land
macht das notwendig."
Er freue sich über alle, so Breuer, die
mitimpfen, egal ob Mediziner, Tierarzt oder Apotheker. "Jeder, der mit
einer Spritze umgehen kann und entsprechend geschult ist, hilft dem
System." Ziel: "Wir wollen das Impftempo im Januar möglichst genauso
hoch halten."
Man passe auf, dass keine Dosis verfalle.
"Alles, was im Verteilzentrum der Bundeswehr in Quakenbrück ankommt, wird
in der Regel innerhalb von sieben Tagen verimpft." Das gelte auch für die
Millionen Zusatzdosen, die Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) gerade
beschafft: "Das System steht, wir werden verimpfen können."
Breuer appellierte an die Bürger, die
Impfangebote auch wahr zu nehmen: "Wir sehen gerade, dass millionenfaches
Boostern eine solche Welle aufhalten kann. Ich kann nur jedem raten, sich
möglichst schnell boostern zu lassen. Es gibt keinen guten oder schlechten
Impfstoff, nur verfügbaren."
Er selbst sei mit Biontech und Moderna geimpft. Für mögliche neue Corona-Varianten will der Krisenstabsleiter gewappnet sein: "Das Auftauchen der Omikron-Mutation zeigt, dass wir künftig schnell auf neue Entwicklungen reagieren können müssen", so der General. Er will, dass Impfzentren künftig nicht mehr abgebaut, sondern nur eingemottet werden, damit sie innerhalb von wenigen Tagen wieder betriebsbereit sind.
"In der Zukunft wollen wir in der Lage
sein, jederzeit den Großteil der Bevölkerung binnen Wochen zu impfen."
Carsten Breuer war im November 2020 selbst an Corona erkrankt, sagte dazu:
"Trotz meines milden Verlaufs habe ich gemerkt, wie tückisch Corona ist.
Ich habe noch viele Monate mit Nachwirkungen kämpfen müssen. Eine Erfahrung,
die ich niemandem wünsche."
Text / Foto: dts