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Gesundheit-News: Deutsche öfter in der Autowerkstatt als bei der Gesundheitsvorsorge

10. April 2019

Anreize könnten helfen

(djd). Manchmal wird das Auto besser behandelt als der eigene Körper. So ergab eine repräsentative Umfrage von Civey, dass in den letzten zwei Jahren zwar 85 Prozent der deutschen Pkw-Besitzer ihren Wagen zur Inspektion gebracht haben, aber nur 62 Prozent der Bevölkerung bei einer Vorsorgeuntersuchung waren. Oft ist das aber gar keine bewusste Entscheidung - es fehlt einfach an Motivation. Zwei Drittel der Befragten gaben nämlich auch an, dass sie mehr Vorsorgeangebote wahrnehmen würden, wenn es dafür zum Beispiel einen regelmäßigen Erinnerungsservice oder Rabatte bei der Krankenversicherung geben würde. "Die Deutschen sind also grundsätzlich offen für mehr Vorsorge - es mangelt ihnen aber an Orientierung sowie an gezielten Maßnahmen und Angeboten", resümiert Martin Fensch, Mitglied der Geschäftsführung von Pfizer Deutschland.

Bei Impfungen ist Luft nach oben

Ein Bereich, in dem es bei der Gesundheitsvorsorge der Deutschen noch viel Luft nach oben gibt, sind beispielsweise Impfungen. Diese sind besonders wichtig, da sie nicht nur den Einzelnen schützen, sondern bei ausreichend hohen Impfquoten die ganze Gesellschaft vor dem Ausbruch von Infektionskrankheiten bewahren können - mehr Infos dazu gibt es auch unter www.wirfuersimpfen.de. Dennoch war beispielsweise im Winter 2017/2018 nur gut jeder dritte der über 60-Jährigen gegen Grippe immunisiert - was wohl auch dazu beitrug, dass die Grippewelle mit rund neun Millionen Arztbesuchen besonders schwer ausfiel. "Wenn es besser gelingen würde, Infektionskrankheiten gar nicht erst entstehen zu lassen, wären Gesellschaft und Gesundheitswesen einen großen Schritt weiter", so Fensch.

Zu wenig Geld für die Vorsorge

Am notorischen "verlorenen Impfpass" liegen die niedrigen Impfquoten übrigens nicht: 78 Prozent der Deutschen wissen, wo das wichtige Dokument verwahrt ist. Dass es so selten hervorgeholt wird, scheint eher daran zu liegen, dass niemand danach fragt: Nur knapp jeder Vierte erinnert sich daran, im vergangenen Jahr von seinem Arzt oder der Krankenkasse auf Impfungen oder Vorsorgeangebote angesprochen worden zu sein. Prävention ist insgesamt ein Stiefkind des deutschen Gesundheitswesens: Nur drei Prozent der Ausgaben fließen dorthin. Helfen könnte hier auch die Digitalisierung: zum Beispiel ein digitaler Impfpass nach Schweizer Vorbild, der Patienten und Ärzte automatisch an anstehende Impfungen erinnert.

Foto: Impfungen sind ein wichtiger Baustein der Gesundheitsvorsorge. Hier ist in Deutschland aber noch viel Luft nach oben. / © djd/Pfizer/Getty