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MDR "exakt": Anzahl von Pflege- und Heimkindern steigt weiter

7. Februar 2018

In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen leben immer mehr Kinder bei Pflegeeltern und in Heimen. Das geht aus einer Umfrage von MDR "exakt" bei den zuständigen Behörden der Länder hervor. Demnach waren Ende 2016 insgesamt 7.845 Kinder in einer sogenannten Vollzeitpflege bei Ersatzeltern untergebracht. Im Jahr 2012 waren es in den drei Bundesländern mit 6.920 fast 1.000 weniger. Die meisten Pflegekinder gibt es in Sachsen (3.733), gefolgt von Sachsen-Anhalt (2.547) und Thüringen (1.565). Zahlen aus dem Jahr 2017 liegen noch nicht vor.

Auch die Anzahl der Kinder, die in einem Heim wohnen und möglicherweise auf einen Platz bei Pflegeeltern warten, ist gestiegen. So leben nach aktuellsten Erhebungen laut Sozialministerium in Sachsen 7.118 Kinder in Heimen oder betreuten Wohnformen. Vier Jahre zuvor waren es noch rund 2.500 weniger. In Sachsen-Anhalt und Thüringen sind die Belegungen der Heimplätze in den vergangenen Jahren ähnlich stark gestiegen.

Damit hat sich auch der Bedarf an Pflegeeltern in den vergangenen Jahren sehr erhöht. "2016 wurde der Mehrbedarf von den Jugendämtern des Landes Sachsen-Anhalt auf ca. 135 Familien geschätzt", sagte eine Sprecherin des Landesverwaltungsamtes MDR "exakt". Das Problem der fehlenden Pflegefamilien bestehe zwar in unterschiedlicher Intensität, aber generell im Land. Vor allem mangele es an spezialisierten Eltern, die etwa Bereitschaftspflegestellen anbieten. Auch in Sachsen wird es laut Sozialministerium immer schwieriger, geeignete Pflegeeltern zu finden.