Bis zum Jahr 2030 erwarten Augenärzte rund 50 Prozent
mehr Patienten. Mit der alternden Gesellschaft steigt auch die Zahl der
Augenerkrankungen. Doch niemand muss sich sein Sehvermögen stehlen lassen. Mit
regelmäßigen Augenkontrollen und ein paar Alltagstricks lässt sich den
tückischen Dieben das Handwerk meist gut legen.
AUFPASSEN IST DIE HALBE MIETE
Wer Kostbares nicht verlieren möchte, sollte wachsam und
vorrausschauend sein. Ganz gleich, ob es ums Portemonnaie oder Sehvermögen
geht. Bereits jeder zweite der 52- bis 64-Jährigen in Deutschland ist am Grauen
Star erkrankt. Und das oft ohne es zu wissen, weil die Linsentrübung
schleichend verläuft. Seh-Checks beim Arzt oder Augenoptiker helfen, die
Hauptursachen für Erblindung in Deutschland früh aufzuspüren. Zudem lassen sich
Grauer Star, Grüner Star (blinde Stellen im Gesichtsfeld, oft erhöhter Augeninnendruck),
altersbedingte Makuladegeneration (AMD; Netzhautschäden) und diabetische
Retinopathie (Schädigung von Blutgefäßen) gut behandeln.
Die Lebensqualität hängt erheblich vom intakten
Sehvermögen ab. Eine US-Studie zeigt, dass besonders AMD als großer
Risikofaktor für Depressionen gilt. Mit einer perfekt angepassten Brille kann
es aber gelingen, trübe Stimmung zu vertreiben. Voraussetzung für jede
erfolgreiche Augentherapie bleibt: Die Erkrankung muss möglichst früh erkannt
werden. Online Seh-Checks können Hinweise auf Sehprobleme geben (www.seh-check.de).
DER GRÖSSTE RÄUBER: UNGESUNDER LEBENSSTIL
Je früher bzw. länger der Sehsinn geschützt wird, desto
besser. Forscher haben herausgefunden, dass die Augen von einer abwechslungsreichen
Ernährung mit Vollkornprodukten, Gemüse, Obst und Fisch profitieren. Noch
besser als Möhren ist grünes Blattgemüse, wie Spinat, Brokkoli und Grünkohl.
Die darin enthaltenen Carotinoide schützen die Netzhautzellen vor blauem Licht
und kurzwelligen Strahlen und mindern so das Risiko an AMD zu erkranken.
Nitratreiches Gemüse, wie Rucola, Kohl und Rote Beete tragen neusten
Erkenntnissen zu Folge dazu bei, den Augeninnendruck zu reduzieren: Das Risiko
an Grünem Star zu erkranken könnte so gesenkt werden.
Rauchen hingegen ist schlecht für die Augen. Es schädigt
den Sehnerv, weil er schlechter durchblutet wird. Eine englische Untersuchung
zeigt, dass jede fünfte AMD auf Tabakkonsum zurückzuführen ist.
Angekurbelt wird die Durchblutung durch Bewegung. Kein
Wunder also, dass Joggen auch die Augen fit hält, wie amerikanische Experten
feststellten.
Brenzlig wird es für die Augen, wenn Make-up nicht
gründlich entfernt wird. Weil die Tränendrüse leicht verstopft, kann es zu
Entzündungen der Lider kommen, schlimmstenfalls zu einem so genannten trockenen
Auge.
Eine gute Kombination aus Sehtests, Sehkorrektion,
gesunder Ernährung, Bewegung und Augenhygiene fördert die Lebensqualität und
ist langfristig der beste Schutz gegen die Diebe der Sehkraft.
Langfristiger Schutz in kleinen Schritten:
Seh-Test beim Augenoptiker im TÜV-Rhythmus: Alle zwei
Jahre (Do-it yourself-Sehcheck: www.seh-check.de)
Augenuntersuchung beim Augenarzt: Ab dem vierzigsten
Lebensjahr einmal jährlich
Ausgewogene Ernährung mit Vollkornprodukten, Gemüse, Obst
und Fisch
Regelmäßige Bewegung
Augenhygiene
Text - Quelle: KGS - Kuratorium Gutes Sehen e.V.