Foto: Abgeschlossenes Schultor
Berlin (dts Nachrichtenagentur/MDN) - Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) hat dazu aufgerufen, sich wegen der befürchteten Infektionswelle durch die Omikron-Variante auf neue Schulschließungen vorzubereiten. In dieser Situation müsse man "Vorkehrungen auch für den Bildungsbereich treffen, falls Omikron schlimm wird", sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben). "Vorbereiten müssen wir uns auf die Gestaltung von Wechselunterricht, wenn er wieder erforderlich wird.
Wir müssen die digitale Ausstattung der Schulen rasch
verbessern und dafür sorgen, dass die Gelder des Digitalpakts schneller
abfließen. Und wir müssen uns auch darauf vorbereiten, dass Schulschließungen
notwendig werden könnten - nicht flächendeckend, aber regional." Die Bundesländer
riefen die Mittel aus dem Digitalpakt zu zögerlich ab, kritisierte
Stark-Watzinger.
"Wir sind an vielen Stellen noch zu
bürokratisch. Um die Prozesse zu vereinfachen, müssen sich Bund, Länder und
auch Kommunen an einen Tisch setzen. Das Geld ist da. Jetzt müssen wir die
Umsetzung gemeinsam beschleunigen." Die erste Priorität sei, die Schulen
offenzuhalten, so die FDP-Politikerin. "Deshalb hat die Bundesregierung
zum Beispiel gerade das Luftfilterprogramm verlängert."
Als weitere Schutzmaßnahmen nannte sie das
Tragen von Masken im Unterricht, das Testen, die schnelle Impfung von Schülern
und das Boostern von Lehrern. "Bisher sind die Schulen kein
Pandemietreiber." Stark-Watzinger lobte die Impfbereitschaft an den
Schulen.
"Von den Zwölf- bis 17-Jährigen sind
61 Prozent mindestens einmal und 51 Prozent vollständig geimpft", sagte
sie. Wichtig seien niedrigschwellige Impfangebote. "In Absprache mit
Schulen und Eltern sollten mehr mobile Impfteams an Schulen eingesetzt werden,
wie es beispielsweise in Schleswig-Holstein gemacht wurde. Man impft ja auch in
Fußballstadien. Warum also nicht an Schulen?" Die Lehrer gingen mit gutem
Beispiel voran, so die Ministerin. "Studien zeigen, dass sie zu über 90
Prozent geimpft sind. Jeder sollte in seinem Umfeld für Impfungen werben. Das
gilt natürlich auch für Lehrer."
Text / Foto: dts