Die Behandlung des chronischen Juckreizes ruht auf drei
Säulen. Erstens sollten Patienten allgemeine Maßnahmen nutzen. Zum Beispiel
sollen sie in einer kühlen Umgebung schlafen und sich nach dem Duschen oder
Baden kalt abbrausen. Lockere Bekleidung aus Baumwolle vertragen sie besser als
Wolle. Hilfreich ist auch, die Fingernägel zu kürzen, damit die Haut beim
Kratzen weniger verletzt wird. Kremer: „Bitte Rückenkratzer oder ähnliche
Hilfsmittel verbannen, denn sie können die Haut verletzen.“ Die zweite Säule
ist die lokale Therapie. Die juckende Haut sollte täglich mit hydratisierenden
und rückfettenden Cremes gepflegt werden. „Trockene Haut selbst ist keine
Ursache des Juckreizes, kann diesen aber verschlimmern. Deshalb mein Rat:
Cremen!“ sagte Kremer. Lokal aufgetragene Arzneistoffe wie Chloralhydrat,
Polidocanol oder Capsaicin können helfen. Kortison ist nur kurzfristig, aber
nicht für die Daueranwendung empfehlenswert. Wenn die allgemeinen Maßnahmen
oder die Lokaltherapie nicht ausreichen, empfiehlt Kremer als dritte Säule eine
systemische Therapie, die sich an der grundlegenden Erkrankung orientiert.
Ursachen für Juckreiz können Hautkrankheiten oder
systemische Erkrankungen, wie zum Beispiel Nieren-, Nerven- oder Leberschäden,
sein. „Die genaue Beschreibung des Juckreizes erleichtert dem Arzt die
Diagnose“, sagte Kremer. So ist Juckreiz, der vor allem im Sommer auftritt,
häufiger durch eine Neurodermitis verursacht. Treten die Symptome hingegen vor
allem im Winter auf, kommt eher eine Hautirritation als Ursache in Frage.
Unabhängig von der Jahreszeit jucken Ekzeme.
Text - Quelle: Die ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V.