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krieg begleitheft

Buchtipp: „Krieg. Auf den Spuren einer Evolution“

Magdeburg, den 15. Dezember 2018


Das Paradox im Menschen 

 

Von Uta Luise Zimmermann-Krause

 

24. Oktober 2018 - 28. April 2019


Die Ausstellung „Krieg. Auf den Spuren einer Evolution“ ist eine Kooperation mit dem Landesmuseum für Vorgeschichte Halle an der Saale und hat ihre Pforten geöffnet vom 24. Oktober 2018 bis zum 28. April 2019 im Kulturhistorischen Museum zu Wien.

Präsentiert wird eine archäologische Spurensuche, die über 7000 Jahre zurückreicht und zu den ältesten Nachweisen von kriegerischen Auseinandersetzungen führt.
Paradoxerweise bringt die schöpferische Kraft des Menschen neben Nützlichem auch tödliche Waffen hervor. Das Werkzeug wurde zur Waffe, und der Zweikampf drang zum Massenmord. Schicksalhaft nahm die Entwicklung vom mythischen „Helden“ zum namenlosen Soldaten ihren Lauf. Die Sonderausstellung findet Antworten auf die Fragen:

Was ist Aggression? Seit wann gibt es Krieg in der Menschheitsgeschichte? Ist Krieg zwischen Völkern unausweichlich? Seit wann gibt es organisierten Krieg mit eigens für Kriegszwecke entwickelten Waffen aus Metall? Seit wann führen Eliten anonyme Soldaten in die Schlacht? 

Die Wahrheit liegt in der Erde, heißt es. So auch die spektakulären Ergebnisse einer Blockbergung, die in dieser spektakulären Sonderschau „Krieg. Auf den Spuren einer Evolution“ noch bis zum 28. April 2019 zu sehen ist.

Den Herausgebern Prof. Dr. Harald Meller – Landesarchäologe des Landes Sachsen-Anhalt mit Professur für Europäische Archäologie - als Direktor des Museums und Kurator Dr. Michael Schefzik gelang die Präsentation eines Begleitbandes zu den Exponaten. Das Massengrab – in einem Block geborgen und konserviert - dient als Mahnmal des Krieges. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen haben die 47 Toten mit modernsten Techniken untersucht und Einzelschicksale sowie Todesursachen so detailliert wie möglich rekonstruiert. Auf diese Weise gelang es, den namenlosen Toten einen Teil ihrer Biografie zurückzugeben.
Auch in Österreich konnten die Skelette jener Soldaten, die 1809 im napoleonischen Krieg auf den Schlachtfeldern von Asparn und Deutsch Wagram getötet wurden, mit forensisch-anthropologischen Methoden untersucht werden. An den Knochen lässt sich viel über das Schicksal der Toten ablesen.
Wie nachhaltig sich Krieg in seiner Zerstörung auch auf Überlebende auswirkt, lässt sich an „zivilen“ Objekten aus der Nachkriegszeit des Ersten Weltkriegs 1918 dokumentieren. Prothesen erinnern an das Leid verwundeter Soldaten. Diese Hilfsmittel sollten den Verwundeten das Leben erleichtern. Heute sind sie Bestandteil der anatomischen Sammlung des Naturhistorischen Museums zu Wien sind.
Die Ausstellung ist ein Beitrag zum Europäischen Kulturerbejahr 2018 (100 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und 400 Jahre nach Beginn des Dreißigjährigen Krieges).

Und wer die Ausstellung in Wien nicht besuchen kann, dem sei der Katalog „Krieg – Eine archäologische Spurensuche“ an die Hand empfohlen. 

 

  • Harald Meller und Michael Schefzik,

Krieg – Eine archäologische Spurensuche.

188 Seiten, Paperback, Klappenbroschur,

Druck: Löhnert-Druck Markranstädt, 2016,
ISBN: 978-3-944507-34-7
Preis: € 15,00 [D]