Ab wann ist der Blutdruck zu hoch? Worauf kommt es beim Messen an? Und wie tief sollten Betroffene ihre Werte senken? Wichtige Antworten zur Entschärfung des Risikofaktors Bluthochdruck hat die Deutsche Herzstiftung hier zusammengestellt.
Auch wenn ein Bluthochdruck keine
Schmerzen verursacht, kann diese Erkrankung unbehandelt zu massiven Schäden an
den Blutgefäßen führen. Als Folge sind Herzinfarkte und andere gefährliche
Herz-Kreislauf-Erkrankungen möglich, die sich mit gezielten Maßnahmen jedoch
oft verhindern lassen.
Ab welchen Werten liegt ein
Bluthochdruck vor?
Von einem Bluthochdruck spricht
man, wenn bei verschiedenen Messungen an unterschiedlichen Tagen Werte von 140
zu 90 mmHg oder höher auftreten, wobei sich diese Grenze auf Blutdruckmessungen
in der Sprechstunde bezieht (am Oberarm gemessen). Dagegen gilt für
Selbstmessungen zu Hause eine Obergrenze von 135 zu 85 mmHg. Der Hintergrund
ist, dass sich bei vielen Menschen in der Sprechstunde infolge einer inneren
Anspannung höhere Werte ergeben als bei der Selbstmessung in gewohnter
Umgebung.
Hinweis: Für die Diagnose
"Bluthochdruck" müssen nicht beide Grenzwerte des Blutdrucks
überschritten sein. Auch wenn nur einer der beiden Grenzwerte (140 bzw. 90
mmHg) erreicht ist, liegt ein Bluthochdruck vor.
Ist nur der obere (systolische)
Blutdruckwert erhöht, handelt es sich um eine isolierte systolische Hypertonie,
die bei älteren Menschen jenseits des 65. Lebensjahres vergleichsweise häufig
vorkommt. Verursacht wird der systolische Bluthochdruck durch eine
altersbedingte Arteriosklerose der Hauptschlagader bzw. der großen Gefäße, was
zu einer verminderten Gefäß-Elastizität führt und damit die Gefäßwände steifer
macht. Wichtig: Der isolierte systolische Bluthochdruck ist unbehandelt ebenso
gefährlich wie ein Bluthochdruck beider Blutdruckwerte.
Worauf bei der Blutdruckmessung
achten?
Vor der Messung sollte im Sitzen
mindestens fünf Minuten körperliche Ruhe eingehalten werden. Außerdem gilt der
Hinweis, vorher keinen Kaffee oder Alkohol zu trinken. Zu empfehlen ist es, den
Blutdruck zwei- oder dreimal in Folge mit einer Pause von einer halben Minute
zu messen. Maßgeblich für die Diagnose ist der Durchschnittswert der letzten
beiden Messungen.
Anfangs sollte der Blutdruck an
beiden Armen bestimmt werden. Danach erfolgt die Messung immer an dem Arm, an
dem sich die höheren Werte gezeigt haben.
Bluthochdruck: Werte wie tief
senken?
Bei einem Bluthochdruck sollten
die Werte möglichst unter 140 zu 90 mmHg gesenkt werden. Hinweis: Noch tiefere
Drücke sind z. B. bei Nierenerkrankungen mit starker Eiweißausscheidung
anzustreben (unter 130 zu 80 mmHg).
Wichtig: Auch ältere Menschen
über 80 Jahre profitieren beim Bluthochdruck von einer Senkung der Werte. Bei
ihnen sollte der systolische Blutdruck (= oberer Wert) im Allgemeinen unter 150
mmHg gesenkt werden, wobei die Blutdrucksenkung nicht abrupt, sondern langsam
erfolgen sollte.
Quelle: Deutsche
Herzstiftung