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Magdeburg-News: „Feußner legt die Axt an Jugendhilfe und Grimm-Benne schweigt” – Anger (Linke)



veröffentlicht am Sonntag, 17. September 2023

Magdeburg. Zur Pressemeldung des Bildungsministeriums, welches aktuell pädagogische Fachkräfte aus der Kita abwerben will, damit diese als Lehrer in der Schule arbeiten, erklärt Nicole Anger (Foto), die kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion:

»Das ist an Unverfrorenheit schon nicht mehr zu überbieten. Die Bildungsministerin zerstört sehenden Auges die Kindertagesbetreuung, indem sie hier jetzt die pädagogischen Fachkräfte abwerben will. Die Unterrichtsunterversorgung und der Lehrer[...]mangel soll nun auf dem Rücken der Jüngsten ausgetragen werden. Damit legt Bildungsministerin Feußner einmal mehr die Axt an die Jugendhilfe. Der frühkindlichen Bildung die Fachkräfte abzuziehen, wird dem Aufwachsen unserer Kinder einen Bärendienst erweisen. Und statt sich für die Kindertagesbetreuung, ihre Fachkräfte und die Kinder stark zu machen und das Vorhaben der Bildungsministerin schleunigst zu stoppen, schweigt die zuständige Sozialministerin Petra Grimm-Benne zu der ganzen Thematik. 

In der Kindertagesbetreuung brauchen wir Jede und Jeden. Die Fachkräfte beklagen sich auch hier über Personalmangel. Wenn wir jetzt unsere Erzieher[...] aus den Kitas verlieren, wird die frühkindliche Bildung das erleben, was wir bereits in der Schule haben: eine akute Unterversorgung, Einschränkung von Betreuungszeiten, viel zu große Gruppen, ausgebrannte Fachkräfte. Welche Eltern können es sich erlauben, dass ihre Kita nur noch von 7 bis 12 Uhr geöffnet hat? Welchen Wert hat frühkindliche Bildung noch in diesem Land? Welchen Wert haben Kinder und Jugendliche hier überhaupt?

Die Sozialministerin ist aufgefordert, ihrer Kollegin im Bildungsministerium ganz schnell das Stoppschild zu zeigen und sich für die Kinder- und Jugendhilfe, und somit für die jungen Menschen im Land, einzusetzen! Und zwar sofort! Der viel zitierte Satz: “Kinder und Jugendliche sind unsere Zukunft!” wird in Sachsen-Anhalt immer unglaubwürdiger. 

Es ist unfassbar, wie die Bildungsministerin Eva Feußner dieser Tage die Kinder- und Jugendhilfe zerstört. Im Plenum des Landtages diesen Monat sagte sie bereits, dass die Schulsozialarbeit von ihr nur verwaltet werde. Und weiter, dass die Kommunen die Mittel, die das Land für die örtlichen Jugendclubs ausreicht, nun zur Kofinanzierung der Schulsozialarbeit nutzen sollen. Das bedeutet: Wenn die Kommunen die Schulsozialarbeit fortführen wollen, geht in den Jugendclubs das Licht aus.« 


Text: DIE LINKE. Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt
Foto: Ben Gross