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Bilanz 2020 im Bauhauptgewerbe Sachsen-Anhalt

Donnerstag, den 25. Februar 2021


-  Nachfrageeinbruch 2020

-  Umsatzbilanz 2020 negativ

-  Beschäftigung bleibt 2020 stabil

„Die Baukonjunktur wurde 2020 in Sachsen-Anhalt ab dem zweiten Quartal zunehmend durch die Pandemie und die damit verbundenen Umsatz- und Nachfragerückgänge negativ geprägt, was sich im Jahresergebnis des Bauhauptgewerbes deutlich niederschlägt“, erklärte Dr. Robert Momberg (Foto), Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Ost e.  V. (BIVO), nach Bekanntgabe der Jahresdaten des Bauhauptgewerbes für Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten durch das Statistische Bundesamt.

Auftragseingang: Wohnungsbau und Wirtschaftsbau brechen 2020 ein

Das Gesamtauftragsvolumen des Bauhauptgewerbes von Sachsen-Anhalt belief sich 2020 auf knapp 2,5 Mrd. Euro. Gegenüber dem Vorjahr bedeutete das eine Abnahme um 11,0 Prozent. Der Gesamtrückgang fußte auf der negativen Auftragsentwicklung im Wirtschaftsbau und im Wohnungsbau. Im Wirtschaftsbau wurde im Jahr 2020 ein Auftragsvolumen in Höhe von rd. 1,1 Mrd. Euro erfasst, was in Relation zum Vorjahreszeitraum ein Minus von 23,7 Prozent bedeutete. Auch der Wohnungsbau, der mit einem Auftragswert von 0,3 Mrd. Euro 2020 ein um 22,1 Prozent schlechteres Ergebnis als im Jahr zuvor verbuchte, trug zur Negativbilanz bei. Eine positive Auftragsentwicklung wurde dagegen im Öffentlichen Bau registriert. Das Ordervolumen erreichte 1,1 Mrd. Euro und lag damit um 11,0 Prozent über dem von 2019. Dabei verfehlten aber der Öffentliche Hochbau (-9,6 Prozent) und der Straßenbau (-0,8 Prozent) die Vergleichswerte des Vorjahres, so dass nur der Sonstige Öffentliche Tiefbau besser abschnitt als im Jahr zuvor (+47,2 Prozent). „Entsprechend einer BIVO-Umfrage unter Betrieben des Bauhauptgewerbes in Sachsen-Anhalt schätzt der Verband den allein coronabedingten Auftragsrückgang in 2020 auf einen Wert von 250 Mio. Euro. Der Nachfrageeinbruch war daher in erster Linie den Folgen der Pandemie geschuldet“, fügte Momberg hinzu.


Umsatz: Jahresergebnis 2020 insgesamt unter Vorjahr

Das Bauhauptgewerbe in Sachsen-Anhalt erzielte 2020 Umsatzerlöse in Höhe von insgesamt 2,7 Mrd. Euro. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum war das ein Rückgang um 2,6 Prozent. Lediglich der Öffentliche Bau verzeichnete einen Zuwachs. Die Erlöse bewegten sich hier 2020 bei fast 1,1 Mrd. Euro. Das waren 2,0 Prozent mehr als 2019. Allerdings verzeichnete das umsatzstärkste Segment, der Straßenbau, mit einem Volumen von 0,5 Mrd. Euro einen spürbaren Rückgang gegenüber 2019 (-8,1 Prozent). Die höchsten Umsatzeinbußen wurden im Wirtschaftsbau beobachtet. Das Umsatzaufkommen des Bauhauptgewerbes betrug in dieser Sparte 2020 1,2 Mrd. Euro und verfehlte damit das Vorjahresergebnis um 7,0 Prozent. Der Wohnungsbau veränderte sich dagegen kaum. Hier beliefen sich die Umsätze 2020 auf 0,4 Mrd. Euro, was in etwa dem Vorjahresergebnis entsprach (-0,2 Prozent). „Pandemiebedingte Behinderungen und Ausfälle führten 2020 zu Umsatzeinbußen im Bauhauptgewerbe des Landes, die der BIVO entsprechend seiner Umfrage auf etwa 50 Mio. Euro beziffert“, so Momberg abschließend.

 
Beschäftigung bleibt 2020 stabil

Die Corona-Pandemie belastete 2020 den Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt. Die Zahl der von Arbeitslosigkeit Betroffenen stieg im Vorjahresvergleich insgesamt an, darunter auch in der Bauwirtschaft. Im Jahresdurchschnitt waren 2020 ca. 6.300 Personen mit Bauberufen bei der Agentur für Arbeit als arbeitslos registriert. Das waren 300 bzw. 3,7 Prozent mehr als im Jahr davor. Besonders betroffen waren Arbeitnehmer kleiner Bauunternehmen, vor allem im Baunebengewerbe, während es dem Bauhauptgewerbe gelang, seinen Personalbestand zu halten und damit dämpfend auf die Lage am Arbeitsmarkt für Bauberufe einzuwirken. Im Durchschnitt des Jahres 2020 beschäftigten die Unternehmen des Bauhauptgewerbes in Sachsen-Anhalt rd. 17.200 Arbeitnehmer. Das entsprach dem Vorjahreswert.


Der Bauindustrieverband Ost e. V. (BIVO) vertritt die Interessen von 260 Bauunternehmen mit 20.000 Beschäftigten in den Ländern Berlin, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt.