(akz-o) „Wie bitte, was haben Sie gesagt …?“ Wenn im Alter das
Gehör schlechter wird, kann dies die Kommunikation mit unseren Mitmenschen
sowie die Teilhabe am sozialen Leben erschweren. Maßgeschneiderte Therapien
können helfen.
Altersschwerhörigkeit (Presbyakusis) setzt meist ab dem 50.
Lebensjahr ein. „Ursächlich sind Verschleißerscheinungen, insbesondere an den
Haarzellen unseres Innenohrs“, sagt Hörakustik-Meisterin Selina Pandiscia.
Weitere Faktoren – wie anhaltende Lärmbelastungen, Nikotinkonsum oder
Herz-Kreislauf-Erkrankungen – können zum Prozess beitragen.
Es droht der soziale Rückzug
Meist sind es zunächst hohe Frequenzen, die nicht mehr richtig
gehört werden können. „In einer lauten Umgebung fällt es Betroffenen zudem
häufig schwer, Unterhaltungen zu folgen. Dies kann dazu führen, dass sie sich
sozial zurückziehen.“ Auch die Unfallgefahr kann steigen, beispielsweise wenn
Autos im Straßenverkehr nicht mehr gehört werden.
Häufig nehmen Betroffene die zunehmende Schwerhörigkeit als
Alterserscheinung hin. „Doch das muss nicht sein“, betont Selina Pandiscia. „Es
gibt Systeme, durch die der Hörverlust ausgeglichen werden kann.“ Meist rät der
Arzt zu einem Hörgerät. Dieses nimmt Sprache, Musik, Geräusche und andere
akustische Signale auf, verstärkt sie und leitet sie in den Gehörgang ins Ohr.
Hilfe bei fortgeschrittenem Hörverlust
„Falls Betroffenen durch ein Hörgerät nicht ausreichend geholfen
werden kann, kommt – insbesondere bei mittelgradigem bis vollständigem
Hörverlust – oftmals ein Cochlea-Implantat (CI) infrage. Das System imitiert
die Funktion eines gesunden Innenohrs, der Cochlea. Ein externer Part wandelt
Schall in elektrische Signale um und überträgt diese an das Implantat, das
hinter dem Ohr unter der Haut eingesetzt wird“, erläutert Selina Pandiscia. Das
CI sendet anders als Hörgeräte elektrische Signale an den Hörnerv – und ersetzt
damit die beschädigten Haarzellen im Innenohr. Mehr Informationen gibt es unter
www.ichwillhoeren.de.
Die Kosten für das Implantat werden in der Regel von den
gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Nach der Operation in einer
spezialisierten CI-Klinik lernen Patienten schrittweise, mit den neuen
Sinneseindrücken umzugehen. „Die meisten Träger hören und verstehen mit dem CI
deutlich mehr als zuvor mit ihren Hörgeräten. Eine individuell passende
Behandlung der Schwerhörigkeit kann somit dazu beitragen, die Lebensqualität im
Alter zu erhalten.“
Text / Foto: AkZ /
Newsroom Cochlear/akz-o