Foto: Friedrich Merz
Berlin (dts Nachrichtenagentur/MDN) -
CDU-Vorsitzkandidat Friedrich Merz hat sich ablehnend über eine allgemeine
Impfpflicht geäußert. "Wir sollten erst klären, ob es einfachere, bessere,
verhältnismäßigere Mittel gibt, um eine wesentlich höhere Impfquote zu
bekommen", sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe
(Freitagausgaben). "Mit einer konsequenten Anwendung der 2G-Regel könnten
wir dieses Ziel möglicherweise auch erreichen."
Zudem habe er große Zweifel am Vollzug.
"Wie wird eine Impfpflicht eigentlich kontrolliert? Wir haben kein
nationales Impfregister. Damit weiß der Staat gar nicht, wer geimpft und wer
nicht geimpft ist", so Merz.
"Bevor diese Fragen nicht beantwortet
sind, kann und werde ich mich nicht auf eine Impfpflicht festlegen. Und ich
empfehle der Union, diese Frage nicht voreilig zu beantworten." Merz
lehnte es ab, sich einem fraktionsübergreifenden Gruppenantrag zur Impfpflicht
im Bundestag anzuschließen.
Dies sei ein Trick der Ampel-Regierung, um
zu verschleiern, dass sie bei der Impfpflicht keine eigene Mehrheit habe.
"Die Regierung muss in einer so zentralen Frage zunächst selbst sagen, was
sie will", so der ehemalige Fraktionsvorsitzende. "Und dann geben wir
unsere Antwort."
Merz riet davon ab, das Aufkommen der
Omikron-Variante zu dramatisieren. "Wir werden weiter Varianten des
Coronavirus sehen. Wahrscheinlich deklinieren wir das griechische Alphabet
irgendwann mal bis zum Ende durch", sagte er.
"Trotzdem ist unser Leben, das wir
heute führen, ganz anders als vor einem Jahr. Wir sind in dem Prozess der
Gewöhnung an den Zustand schon relativ weit gekommen. Und ich denke, dass wir
dieses etwas normalere Leben auch mit der Omikron-Variante weiter führen
können."
Die neue Variante sei zwar ansteckender,
aber weniger gefährlich. "Offensichtlich ist dies die normale Entwicklung
eines Virus."
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