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Arbeitszeit Uhr pixabay

Magdeburg-News: Pro-Kopf-Arbeitszeit um 14 Stunden je Erwerbstätigen im Land gestiegen


veröffentlicht am Freitag, 4. November 2022

In Sachsen-Anhalt wurden 2021 von den 993,1 Tausend im Jahresdurchschnitt Erwerbstätigen insgesamt 1 385,4 Millionen Arbeitsstunden geleistet. Wie das Statistische Landesamt nach vorläufigen Berechnungen mitteilt, waren das 13,0 Millionen Stunden mehr als im Vorjahr. Damit stieg die durchschnittliche jährliche Pro-Kopf-Arbeitszeit um 14 Stunden.

Das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen, welches die tatsächlich geleistete Arbeitszeit aller Erwerbstätigen am Arbeitsort umfasst, erhöhte sich gegenüber 2020 um 0,9 Prozent. 2020 war noch ein starker Rückgang um 4,5 Prozent zu 2019 zu verzeichnen. Die Zahl der Erwerbstätigen nahm 2021 gegenüber dem Vorjahr leicht um 1,0 Tausend Personen auf 993,1 Tausend Personen (-0,1 Prozent) ab. 2020 betrug der Rückgang noch 11,3 Tausend Personen (-1,1 Prozent). Die durchschnittliche Jahresarbeitszeit je Erwerbstätigen stieg in Sachsen-Anhalt 2021 um 14 Stunden auf 1.395 Stunden (Bundesdurchschnitt: 1.340 Stunden), blieb damit jedoch unter dem Vorkrisenniveau (2019: 1.429 Stunden). Je nach Stellung im Beruf gab es erhebliche Unterschiede bei der Pro-Kopf-Arbeitszeit: Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer arbeiteten 2021 durchschnittlich 1.357 Stunden, die Selbstständigen und mithelfenden Familienangehörigen dagegen 1.836 Stunden.

Ein Anstieg der geleisteten Arbeitsstunden wurde in fast allen Wirtschaftsbereichen beobachtet. Den größten Zuwachs verzeichnete der Bereich Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister, Grundstücks- und Wohnungswesen, wozu auch die Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften gehört (+3,2 Prozent). Dagegen hatte der Bereich Land- und Forstwirtschaft; Fischerei einen Rückgang (-3,9 Prozent).

Die meisten Arbeitsstunden je Erwerbstätigen wurden im Baugewerbe mit 1.588 Stunden und in der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei mit 1.542 Stunden geleistet. Am kürzesten war die durchschnittliche jährliche Pro-Kopf-Arbeitszeit dagegen in den Dienstleistungsbereichen (1 349 Stunden), in denen Teilzeitarbeit und marginale Beschäftigung eine größere Rolle spielen.

Ursachen für die Unterschiede zum Bundesdurchschnitt und zwischen den Wirtschaftsbereichen sind neben verschiedenen tariflichen und individuellen Arbeitszeiten (Vollzeit-, Teilzeit-, marginale Beschäftigung), den unterschiedlichen Beschäftigungsstrukturen (abhängige und selbstständige Erwerbstätigkeit) und Wirtschaftszweigstrukturen auch die Mehr- und Kurzarbeit sowie krankheitsbedingte Ausfallzeiten und die unterschiedliche Zahl der Arbeitstage in den Bundesländern.

Text: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt
Fotomontage: pixabay