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Magdeburg / ST: Niedrigwasser an der Elbe nahe historischem Tiefstand

Magdeburg, den 8 August 2018


Dalbert: „Den Flüssen mehr Raum geben für mehr Wasserrückhalt in der Fläche“



 

Magdeburg. Seit Wochen verfolgen nicht nur die Magdeburger gespannt die Entwicklung des Wasserstands der Elbe am Pegel Strombrücke. Immer wieder kommt die Elbe in Magdeburg dem historischen Tiefstand nahe: Der Pegelstand am 22. Juli 1934 betrug 48 cm. Heute liegt er wieder bei nur 52 cm.

 

Den Flüssen mehr Raum geben

 

Aus diesem Anlass macht Umweltministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert auf die Bedeutung der Auen an unseren Flüssen und insbesondere an der Elbe aufmerksam: „Wir müssen unseren Flüssen wieder mehr Raum geben. Es ist jetzt unsere Aufgabe, die Auen wieder an die Flüsse anzubinden, um natürliche Flusslandschaften herzustellen. Die Auen helfen uns, das Wasser in der Fläche zu halten. Das ist gut sowohl bei Niedrig- als auch bei Hochwasser.“

 

Wasserrückhalt bei Niedrigwasser

 

Und sie führt weiter aus: „Bei Niedrigwasser und extremer Trockenheit, wie wir sie derzeit haben, geben Flussauen und Auenwälder einen Schutz. Sie besitzen die Fähigkeit wie ein Schwamm Wasser im Boden zu speichern und in trockenen Zeiten verzögert abzugeben. Reduziert sich beispielsweise der Wasserstand eines Gewässers, sickert das gespeicherte Wasser nach und gleicht damit den sinkenden Wasserstand aus. Deshalb fördern wir beispielsweise das Projekt der Sielmann Stiftung an der Elbe und Schwarzen Elster im Landkreis Wittenberg. Hier soll durch Anbindung der Auen der Sohlerosion der Elbe im Bereich des Biosphärenreservat Mittelelbe entgegengewirkt werden.“

 

Reduzierung der Pegel bei Hochwasser

 

„Gleichzeitig gilt bei Hochwasser: Durch Deichrückverlegungen und Polder entstehen natürlicher Überschwemmungs- und Auenflächen. Wir haben uns in Sachsen-Anhalt viel vorgenommen: 27 Maßnahmestandorte für Deichrückverlegungen und Flutungspolder sind identifiziert worden, mit denen wir insgesamt 12.500 Hektar Retentionsraum zurückgewinnen können. Eine Generationenaufgabe, bei der Hochwasser- und Naturschutz Hand in Hand gehen. Gleichzeitig haben wir schon viel geschafft: 800 Hektar Auenwald im Lödderitzer Forst oder 180 Hektar Überflutungsfläche an der Elbe bei Sandau“, ergänzt die Ministerin.

 

Entspannung erwartet

 

In den nächsten Tagen werden Niederschläge erwartet, sodass mit einer leichten Entspannung der Niedrigwassersituation im Land gerechnet wird.

 

Hintergrund:

Die Wasserstände in den Gewässern Sachsen-Anhalts stagnieren seit Wochen auf teilweise sehr niedrigem Niveau. Die aktuellen Abflüsse liegen deutlich unter einer Mittelwasserführung. In der Elbe fließen derzeit 30 Prozent der Mittelwasserführung, in der Schwarzen Elster und in der Mulde sind es nur 15 Prozent. In den kleineren Gewässern ist es oft noch weniger.