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Einzelhandel Geschaefte pixabay

Magdeburg-News: Corona – 43 Prozent der Magdeburger Einzelhändler verzeichnen starke Umsatzeinbußen

Dienstag, 14. Dezember 2021

• Jedes zweite Unternehmen muss auf Eigenkapital zurückgreifen
• Ein Drittel setzt auf Angebote wie Click & Meet
• 71 Prozent befürchten in den kommenden fünf Jahren eine Verödung der Innenstadt

Magdeburg. 43 Prozent der Einzelhändler in der Region Magdeburg haben im Zuge der Corona-Krise starke Umsatzeinbußen hinnehmen müssen. Für zwölf Prozent war oder ist die Krise sogar existenzbedrohend. Die Mehrheit (77 Prozent) schaut aber trotz aller Herausforderungen optimistisch in die Zukunft. Dies geht aus der achten Unternehmerkunden-Studie im Auftrag der Commerzbank hervor. Für diese wurden bundesweit 3.500 Einzelhandelsunternehmen mit einem Jahresumsatz von bis zu 15 Millionen Euro vom Meinungsforschungsinstitut Ipsos befragt, davon 50 in Magdeburg.

„Der wiederholte Lockdown und der damit verbundene Kundenverlust haben die Einzelhändler in der Region Magdeburg vor große Probleme gestellt“, berichtet Heike Hofmann-Lauer, Marktregionsleiterin Unternehmerkunden Ost der Commerzbank. Jedes zweite Unternehmen musste auf vorhandenes Eigenkapital zurückgreifen, um Umsatzeinbußen auszugleichen. 39 Prozent der Einzelhändler nahmen staatliche Hilfen in Anspruch, acht Prozent einen Bankkredit. „Wir haben alles getan, um unsere Kunden in der Krise schnell und unbürokratisch zu unterstützen und zu den verschiedenen Förderprogrammen zu beraten“, sagt Hofmann-Lauer. 47 Prozent der Magdeburger Einzelhändler – und damit deutlich mehr als bundesweit – nutzten außerdem Kurzarbeit, um die Krise zu überbrücken. Bei knapp der Hälfte der Unternehmen waren jedoch keine Personalmaßnahmen notwendig.

Einkaufsverhalten verändert sich

Die Corona-Krise hat laut den befragten Unternehmen das Einkaufs- und Konsumverhalten ihrer Kunden verändert. Dabei zeigen sich zwei gegenläufige Trends: „Einerseits hat Corona im Einzelhandel einen Digitalisierungsschub ausgelöst, wie wir ihn auch als Commerzbank bei unseren Kunden feststellen“, erläutert Hofmann-Lauer. So berichtet jeder fünfte Einzelhändler in der Region Magdeburg, dass Kunden nun vermehrt online einkaufen. „Auf der anderen Seite sehen wir aber auch einen Nachholbedarf beim Konsum vor Ort. Denn fast genauso viele Einzelhändler bemerken wieder mehr Bedarf an persönlicher Beratung. Die Studie zeigt daher, dass Kunden beide Kanäle nutzen wollen – digital und persönlich.“

„Auf diese Bedürfnisse der Kunden hat der Einzelhandel mit verschiedenen Maßnahmen reagiert“, erläutert Thomas Heller, Leiter Unternehmerkundenberatung der Commerzbank Niederlassung Magdeburg. So setzte jeder Dritte auf Angebote wie Click & Meet, knapp jeder Achte beriet Kunden auch online. Ein Viertel der Magdeburger Einzelhändler investierte in den Auf- oder Ausbau einer Website bzw. App, weitere 18 Prozent in einen Online-Shop. „In jeder Krise steckt auch eine Chance“, so Heller. „Immerhin 53 Prozent der hiesigen Einzelhändler sehen die Nutzung neuer Technologien positiv. Knapp die Hälfte gibt an, Kreativität und Innovationskraft im Zuge von Corona gesteigert zu haben.“

Furcht vor verwaister Innenstadt

Viele Einzelhändler zeigen sich jedoch auch besorgt um die Entwicklung der Innenstädte. „71 Prozent befürchten in den kommenden fünf Jahren eine Verödung des Stadtzentrums durch Geschäftsschließungen und auswärts gelegene Einkaufszentren“, berichtet Heller. Um die Innenstadt attraktiver zu machen, wünschen sich 71 Prozent der Befragten mehr Radwege und Grünflächen. 65 Prozent würden sich zugleich über eine Verbesserung des Parkplatzangebots inklusive Elektroladestationen freuen.

Text: Commerzbank AG
Foto: pixabay