Zum Tod von Eduard Stapel erklärt die stellvertretende Ministerpräsidentin Prof. Dr. Claudia Dalbert:
"Aus der kirchlichen Opposition heraus war Eduard Stapel einer der maßgeblichen politischen Kämpfer für die Rechte von Schwulen und Lesben in der DDR. Auch nach der Friedlichen Revolution ließ er nicht nach, für Freiheit und Selbstbestimmung eines jeden Einzelnen zu kämpfen. Er gründete den gesamtdeutschen Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD), dessen Ehrenvorsitzender er war. 1996 bekam er die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Viele politische Errungenschaften zur Gleichstellung von Schwulen und Lesben in der Gesellschaft sind von ihm maßgeblich beeinflusst. Er war Vorbild für viele junge Menschen, sich nicht zu verstecken, sondern offen mit der eigenen Persönlichkeit und Homosexualität umzugehen, sich zu vernetzen und sich für die gemeinsamen Ziele einzusetzen. In seinem Geburtsort Bismark hat er bis zuletzt Verantwortung für die Gesellschaft übernommen: Hier war er Ortsbürgermeister. Er war außerdem aktives Mitglied im Gemeinderat der Einheitsgemeinde Bismark und im Kreistag des Altmarkkreises Stendal.
Seinem unermüdlichen Einsatz für die Menschenrechte und die Demokratie, gegen Unterdrückung und Diskriminierung gilt unser großer Dank."
