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Aktuelle Nachrichten aus dem Bundestag

Neues aus Ausschüssen und aktuelle parlamentarische Initiativen

Do.., 11. März 2021

  1. Urheberrecht soll an digitalen Binnenmarkt angepasst werden
    Recht und Verbraucherschutz/Gesetzentwurf
  2. Gesetzentwurf zur Erprobung von Registerzensus-Verfahren
    Inneres und Heimat/Gesetzentwurf
  3. FDP fragt nach sozialer Situation von Prostituierten
    Familie, Senioren, Frauen und Jugend/Kleine Anfrage
  4. Doppelte Staatsangehörigkeiten thematisiert
    Inneres und Heimat/Kleine Anfrage


01. Urheberrecht soll an digitalen Binnenmarkt angepasst werden

Recht und Verbraucherschutz/Gesetzentwurf

Berlin: (hib/MWO) Die Bundesregierung hat den Entwurf eines Gesetzes zur Anpassung des Urheberrechts an die Erfordernisse des digitalen Binnenmarktes vorgelegt (19/27426). Wie es darin heißt, hat der Unionsgesetzgeber den Mitgliedstaaten mit der Richtlinie (EU) 2019/790 vom 17. April 2019 über das Urheberrecht im digitalen Binnenmarkt (DSM-RL; DSM für "Digital Single Market") einen umfangreichen Rechtsetzungsauftrag erteilt. Die DSM-RL adressiere als Querschnitts-Richtlinie eine Vielzahl urheberrechtlicher Fragen, zu ihrer Umsetzung seien daher etliche Rechtsänderungen erforderlich, die am 7. Juni 2021 in Kraft treten sollen. Bis zu diesem Zeitpunkt sei zudem die Online-SatCab-Richtlinie (EU) 2019/789 vom 17. April 2019 umzusetzen, die insbesondere die Online-Verwertung von Rundfunkprogrammen teilweise neu ordnet. Der Entwurf adressiere die hierzu erforderlichen Änderungen. Außerdem enthalte er die infolge des Urteils des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) in der Rechtssache Pelham vom 29. Juli 2019 gebotenen Rechtsänderungen.

Im Einzelnen wird unter anderem die urheberrechtliche Verantwortlichkeit von Upload-Plattformen für die von ihren Nutzern hochgeladenen Inhalte neu geordnet. Zum Schutz der Kunstfreiheit und der sozialen Kommunikation erlaubt der Entwurf die Nutzung urheberrechtlich geschützter Werke insbesondere zu den Zwecken von Zitat, Karikatur, Parodie und Pastiche. Um unverhältnismäßige Blockierungen entsprechender Uploads beim Einsatz automatisierter Verfahren zu vermeiden, sieht der Entwurf besondere Regeln für die öffentliche Wiedergabe vor. Die Kreativen sollen für lizenzierte Nutzungen einen Direktvergütungsanspruch gegen die Plattformen erhalten. Der Entwurf beinhaltet ebenfalls das neue Leistungsschutzrecht des Presseverlegers sowie Anpassungen im Urhebervertragsrecht.



02. Gesetzentwurf zur Erprobung von Registerzensus-Verfahren

Inneres und Heimat/Gesetzentwurf

Berlin: (hib/STO) Die Bundeseregierung hat einen Gesetzentwurf "zur Erprobung von Verfahren eines Registerzensus und zur Änderung statistikrechtlicher Vorschriften" (19/27425) vorgelegt. Mit dem "Registerzensuserprobungsgesetz" sollen die rechtlichen Voraussetzungen für die Erprobung von Verfahren zur künftigen registerbasierten Ermittlung der Bevölkerungszahlen geschaffen werden. Daneben schafft der Gesetzentwurf laut Bundesregierung zugleich die Voraussetzungen dafür, "hilfs- und übergangsweise ab dem Jahr 2024 geokodierte Bevölkerungszahlen aus einer Kombination der Bevölkerungsfortschreibung mit jährlichen Melderegisterauszügen zu schätzen". Darüber hinaus sollen den Angaben zufolge mit dem Gesetzentwurf die Möglichkeiten der statistischen Landesämter verbessert werden, "die Wanderungsdaten im Zusammenhang mit der Wanderungsstatistik auf ihre Richtigkeit zu prüfen".

Wie die 'Bundesregierung in der Vorlage ausführt, benötigen Bund, Länder und Kommunen für politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entscheidungen verlässliche Daten zur Bevölkerung, Arbeitsmarktbeteiligung und Wohnsituation. Zudem sei Deutschland verpflichtet, diese Daten an die Europäische Kommission zu liefern. Zu erwartende Änderungen der Anforderungen an die Ermittlung der Bevölkerungszahlen auf EU-Ebene und der Auftrag aus einem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes von 2018 (2 BvF 1/15, 2 BvF 2/15), "dass zur Gewinnung realitätsgerechter Einwohnerzahlen stets der aktuelle Stand der wissenschaftlich anerkannten Methoden angewendet werden muss", machten es erforderlich, die Erprobung eines registerbasierten Verfahrens der Datenermittlung rechtlich zu regeln. Ziel sei die Erprobung von Verfahren für eine registerbasierte Gewinnung der Zensusdaten aus bereits in der Verwaltung vorhandenen Daten "ohne primärstatistische Befragungen".



03. FDP fragt nach sozialer Situation von Prostituierten

Familie, Senioren, Frauen und Jugend/Kleine Anfrage

Berlin: (hib/AW) Die FDP-Fraktion verlangt Auskunft über die soziale Situation von Prostituierten während der Corona-Pandemie. In einer Kleinen Anfrage (19/27132) möchte sie unter anderem erfahren, wie viele Personen in Deutschland nach dem Prostitutionsschutzgesetz als Sexarbeiter gemeldet sind, wie viele von ihnen die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen, wie viele Leistungen nach dem Zweiten Sozialgesetzbuch (SGB II) beantragt haben und wie viele der Anträge bewilligt und abgelehnt wurden. Zudem will sie wissen, wie viele der Prostituierten, die Leistungen nach dem SGB II beziehen, mindestens ein minderjähriges Kind haben.



04. Doppelte Staatsangehörigkeiten thematisiert

Inneres und Heimat/Kleine Anfrage

Berlin: (hib/STO) "Doppelte Staatsangehörigkeiten in Deutschland" sind Thema einer Kleinen Anfrage der AfD-Fraktion (19/27231). Darin erkundigt sich die Fraktion danach, wie viele der seit dem Jahr 2000 in Deutschland eingebürgerten Personen zudem ihre alte Staatsangehörigkeit behalten haben. Auch will sie wissen, welche Kenntnis die Bundesregierung über die aktuelle Zahl der Personen hat, die neben der deutschen Staatsangehörigkeit noch eine weitere Staatsangehörigkeit besitzen.