veröffentlicht am 16. November 2023
Zebrastreifen auf Radwegen – wo gibt’s denn so was?
Konflikte zwischen Radfahrern, Fußgängern und Autofahrern sind im Straßenverkehr keine Seltenheit.
Häufigster Streitpunkt: Wer hat Vorfahrt? Einige Verkehrsregeln und Straßenführungen sorgen allerdings für Verwirrung, statt Licht ins Dunkel zu bringen.
Unwissenheit schützt vor Strafe nicht
„Zebrastreifen, die über Radwege führen, gibt es in Deutschland tatsächlich nicht sehr oft. Mir sind aktuell nur die zwei neuen Zebrastreifen am Leipziger Tröndlinring bekannt“, weiß der Verkehrsrechtsexperte. Doch auch wenn sie selten sind, müssen Radfahrer den Zebrastreifen Beachtung schenken und dürfen sie nicht aus Unwissenheit ignorieren. „Laut Paragraph 26 Absatz 4 der Straßenverkehrs-Ordnung können Fußgängerüberwege auch über Radwege oder andere Straßenteile führen. Es gelten grundsätzlich dieselben Vorschriften wie für Autofahrer. Fußgänger haben Vorrang und ihnen muss das Überqueren der Fahrbahn ermöglicht werden“, erklärt Christian Marnitz. Leipziger Radfahrer müssen also anhalten und Fußgänger passieren lassen.
Radfahrer haften bei Unfällen
„Wer sich nicht an die Vorschriften hält, muss mit 80 Euro Bußgeld und einem Punkt in Flensburg rechnen. Bei Gefährdung eines Fußgängers erhöht sich das Bußgeld auf mindestens 100 Euro“, weiß Christian Marnitz. Kommt es am Zebrastreifen zu einem Unfall – beispielsweise, weil ein Radfahrer einen Fußgänger angefahren hat ?, haftet der Radfahrer. „Fußgänger sollten sich trotzdem nicht auf ihr Vorrecht verlassen. Wer bei erkennbarer Gefahr den Zebrastreifen überquert, dem kann im Falle eines Unfalls auch Mitschuld zugesprochen werden“, warnt Christian Marnitz.
Bußgeldvorwürfe stets über Geblitzt.de prüfen lassen
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Text / Foto: Borgmeier Public Relations / Mark Lämmchen
