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TV-Tipp-News: Realität so abenteuerlich als käme sie aus Hollywood „Zwangsarbeit - SOS aus China“ ab 20:15 Uhr auf arte


Veröffentlicht am 14. November 2023

Was hat ein Schwangerschaftstest mit einem chinesischen Gefängnis zu tun? Im ersten Moment nicht viel. Die Filmemacherin Laetitia Moreau aber fand neben dem Beipackzettel des Schwangerschaftstests aus einer Pariser Apotheke den handgeschriebenen Brief eines politischen Häftlings. Er beschreibt die Zwangsarbeit, die er in dem Gefängnis leistet, wo der Test hergestellt wurde. Das Aufeinanderprallen von Privatleben und Geopolitik verdeutlicht den Preis des billigen Konsums.

Der Brief beginnt so: „Liebe Freunde, wisst ihr, dass chinesische Gefangene in Tianjin jeden Tag 12 bis 15 Stunden arbeiten müssen und nicht einmal ein Essen dafür bekommen, damit ihr ein angenehmes Leben habt?“ Er schließt mit den Worten: „Bitte helft mir.“ Ein seltenes Zeugnis dafür, dass in China nicht nur die Uiguren Zwangsarbeit verrichten müssen. Häftlinge werden von Subunternehmen ausgebeutet, die sowohl für chinesische als auch für ausländische Firmen tätig sind.

Sie werden geschlagen und gefoltert, damit sie den Takt halten. Zur Zeit Maos gab es Umerziehungslager für Dissidenten, doch die heutige Regierung verfolgt andere Ziele: Sie strebt die wirtschaftliche Vormachtstellung an und hat daher in den Gefängnissen des Landes die Sklaverei eingeführt. Als Laetitia Moreau den besagten Brief in den Händen hielt, machte sie sich auf nach China und traf ehemalige Insassen. Die erst kürzlich freigekommenen Häftlinge berichten von der Hölle, die sie durchlebt haben, und beschreiben die Mechanismen des Systems. Moreau dringt bis zu dem gewaltigen Gefängniskomplex vor, in dem der Brief geschrieben wurde.

Thema: Im Griff der Volksrepublik China

Ein Hilferuf aus einem chinesischen Gefängnis landet in der Verpackung eines Schwangerschaftstests und geht um die Welt. Im Film „Zwangsarbeit - SOS aus China“ zeichnen ehemalige Häftlinge ein Bild der unmenschlichen Zustände in chinesischen Gefängnissen. Die halb-animierte Dokumentation „Eternal Spring - Chinas gehacktes Staats-TV“ verdeutlicht, welchen Qualen Menschen ausgesetzt sind, die sich den Repressionen der chinesischen Regierung widersetzen. Schließlich zeigt ARTE den Film „Wir sind Taiwan“, der die Geschichte Taiwans erzählt und zeigt, warum sich die Taiwaner nicht als Chinesen begreifen.

Alle Macht in der Volksrepublik China gehört dem Volk. So steht es in Artikel 2 der chinesischen Verfassung. Die Realität zeigt jedoch: Die Macht hat die Kommunistische Partei Chinas und ihr Führer Xi Jinping. ARTE blickt einen Abend lang auf die Repressionen und Ungerechtigkeiten, denen Minderheiten in China ausgesetzt sind.

Die Dokumentation „Zwangsarbeit - SOS aus China“ erzählt die Geschichte eines verzweifelten Hilferufs, der aus einem Arbeitslager in einem chinesischen Gefängnis bis in eine Pariser Apotheke kam – in der Packung eines Schwangerschaftstests. Für Produkte, die zu unserem Alltag gehören, müssen Gefangene in China unter widrigsten Bedingungen Zwangsarbeit verrichten.

Verhaftet werden in China nicht nur Straftäter, sondern auch Menschen, die der spirituellen Bewegung Falun Gong angehören. Die halb animierte Dokumentation „Eternal Spring - Chinas gehacktes Staats-TV“ zeigt eindrucksvoll, zu welchen Mitteln das chinesische Regime greift, um eine vermeintlich bedrohliche Bewegung aus dem Weg zu räumen. Ins Exil geflohene Falun-Gong-Anhänger berichten vom gescheiterten Versuch, sich mit einer groß angelegten Hacking-Aktion gegen die Repressalien zu wehren.

Anschließend erzählt der Film „Wir sind Taiwan“, wie aus der Republik China das moderne Land Taiwan wurde, das im starken Kontrast zum totalitären Nachbarn auf dem Festland steht.

Text / Foto: programm.ard.de / ARTE France/Dreamway Productions