Brüssel
(dts Nachrichtenagentur/MDN) - Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union
haben sich am Dienstag darauf geeinigt, dass Corona-Erkrankte künftig EU-weit einheitlich doch sechs Monate lang als genesen
gelten sollen. Damit können sie sich in der EU frei bewegen und herumreisen,
berichtet "Business Insider". Der Impfstatus ist demnach neun Monate
gültig.
Damit dürfte
das Chaos um die Gültigkeit des Genesenen-Status in Deutschland wohl endgültig komplett sein: Corona-Erkrankte galten bis vor Kurzem sechs
Monate lang als genesen. Völlig überraschend änderte das
Robert-Koch-Institut (RKI) vor einer Woche jedoch diese Regel: Demnach gilt der
Genesenenstatus jetzt hierzulande nur noch drei Monate. Eine plötzliche
Entscheidung, die seit Tagen für politischen Zoff in Bund und Ländern
sorgt.
Muss Deutschland also die national
beschlossene Verkürzung nach nur einer Woche wieder einkassieren? Das ist noch
völlig unklar: Im Auswärtigen Amt verweist man aufs Innenministerium, von dort
auf das Bundesverkehrsministerium. Und im Bundesgesundheitsministerium wusste
man von der Entscheidung der EU scheinbar bis zum späten Nachmittag auch noch
nichts. Außenministerin Baerbocks Staatsministerin Anna Lührmann stimmte sogar für die Sechs-Monats-Regel.
Ein Sprecher der EU-Kommission stellt aber
klar: "Das Mindeste, was wir alle erwarten können, ist, dass die
Mitgliedstaaten diese Empfehlung auch umsetzen." Der deutsche
EU-Parlamentarier Jan-Christoph Oetjen (FDP) forderte deshalb:
"Alleingänge darf es jetzt nicht mehr geben. Die Einigung auf 180 Tage Gültigkeit für ein Genesungszertifikat muss auch von den
Staaten gewährleistet werden, welche in den letzten Wochen für eine verkürzte Gültigkeitsdauer
geworben haben, das gilt auch für Deutschland."
Der Kommissions-Sprecher stimmte zu: Da
sich die Omikron-Variante mittlerweile in ganz Europa verbreitet habe, soll
geprüft werden, die in einigen Mitgliedstaaten eingeführten Reisebeschränkungen wieder aufzuheben.
Text / Foto: dts