Foto: Wer die Grippeimpfung im
Oktober/November verpasst hat, kann sich oft auch später noch effektiv
schützen.
Besonders für Menschen aus Risikogruppen
gilt: Besser spät als gar nicht
(djd). Der ideale Zeitpunkt für die
jährliche Grippeimpfung liegt in den Monaten Oktober und November. Denn dann
beginnen die Influenzaviren zu zirkulieren - und die Krankheit hat sich noch
nicht stark ausgebreitet. Da das Immunsystem zehn bis 14 Tage braucht, um den
vollen Impfschutz aufzubauen, bleibt so in der Regel genügend Zeit, bevor die
Grippewelle richtig losrollt. Aber was ist, wenn man die Impfung im empfohlenen
Zeitraum verpasst hat - aus Zeitmangel, Vergesslichkeit oder weil es keinen
Arzttermin gab? Kann sie dann auch im Dezember oder zu Jahresbeginn noch
nachgeholt werden?
Verlauf der Grippewelle ist nicht vorhersagbar
Laut den Experten des Robert Koch-Instituts und der Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung ist die Antwort "Ja". Eine Grippeimpfung
kann selbst zu Beginn oder im Verlauf der Grippewelle noch sinnvoll sein.
Schließlich ist nie genau vorherzusagen, wie lange eine Influenzawelle andauern
wird und wie sie verläuft. Meist beginnt die Häufung der Erkrankungen im Januar
und dauert dann drei bis vier Monate an, der Höhepunkt wird oft erst im
Februar/März erreicht. Hat man sich bisher nicht angesteckt, kann der Gang zum
Arzt noch lohnen.
Besonders Personen aus Risikogruppen, für die eine Grippeimpfung von der
Ständigen Impfkommission (STIKO) ausdrücklich empfohlen wird, sollten sich auch
nach November schnellstmöglich ärztlich beraten lassen. Dazu zählen Menschen ab
60 Jahren, Personen mit chronischen Krankheiten wie Diabetes, Atemwegs- und
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Alten- und Pflegeheimbewohner, medizinisches
Personal und andere Berufstätige mit viel Publikumsverkehr sowie Schwangere ab
dem vierten Monat. Für sie werden die Kosten der Impfung von den gesetzlichen
Krankenkassen übernommen.
Impfung ist gut verträglich
Geimpft wird heute mit modernen Vierfach-Impfstoffen, die vor den vier
häufigsten Typen von Influenzaviren schützen und in der Regel gut verträglich
sind. Mögliche Nebenwirkungen sind leichte Rötungen, Schmerzen und Schwellungen
an der Einstichstelle sowie Kopfschmerzen, leichtes Fieber oder Müdigkeit. Eine
Grippeerkrankung kann durch den Impfstoff nicht ausgelöst werden. Wer trotz
Impfung erkrankt, dessen Immunsystem hat entweder keinen vollständigen Schutz
aufgebaut - oder hatte sich schon vorher angesteckt und war tatsächlich zu spät
dran.
Text / Foto: Foto: djd/Sanofi/Getty