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Zoll News: Zoll ermittelt wegen Melamin zu Dumpingpreisen

Bei mehr als 800 Einfuhren von Melamin aus China versuchte eine Hamburger Importfirma über zwei Millionen Euro an Abgaben zu hinterziehen.

Anfang Juni 2017 durchsuchten Zöllner die Geschäftsräume der Firma und stellten dabei umfangreiches Beweismaterial sicher. Die Firma versuchte, mit falschen Preisangaben einen Antidumpingzoll auszuhebeln.

Dazu Stephan Meyns, Pressesprecher des Zollfahndungsamts Hamburg: "Wir gehen konsequent gegen Steuerhinterzieher vor, um einen fairen Wettbewerb zu gewährleisten. Der Zoll schützt dadurch die europäische Wirtschaft vor Einfuhren zu Dumpingpreisen."

Bei Einfuhren in die Europäische Union werden in der Regel Zölle und Einfuhrumsatzsteuer erhoben. In diesem Fall erhebt die EU jedoch zusätzlich einen Antidumpingzoll, um die europäischen Hersteller vor Dumpingeinfuhren zu schützen.

Die Ermittler gehen momentan von einem Steuerschaden von über zwei Millionen Euro aus.

Die Hamburger Zollfahndung ermittelt in enger Zusammenarbeit mit dem zuständigen Hauptzollamt Hamburg-Stadt gegen die Geschäftsführer der Einfuhrfirma. Sie werden sich wegen Steuerhinterziehung verantworten müssen.

Hintergrund

Melamin
Bei Melamin handelt es sich um ein Kunstharz, in der Regel in pulverisierter Form. Melamin kommt zum Beispiel bei der Herstellung von Spanplatten im Möbelbau sowie bei der Herstellung von Kinder- und Campinggeschirr, bei der Polsterung von Flugzeug- und Kinositzen, als Schallschutz von Tonstudios und bei der Herstellung von sogenannten "Schmutzradierern" zum Einsatz.

Antidumpingzoll
Antidumpingzölle werden zum Schutz der europäischen Wirtschschaft zusätzlich zu den übrigen Einfuhrabgaben erhoben.
Derzeit werden Antidumpingzölle auf Erzeugnisse aus unterschiedlichen Ländern erhoben, zum Beispiel auf folgende Waren: Fahrräder, Fahrradteile, Aluminium-Folien, Fotovoltaikmodule und Stahlrohre.

Foto. Zollfahnder im Einsatz / copy Zollverwaltung