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Fussball1 3 Liga 16.03.22

Fußball-News: Der 1. FC Magdeburg: Gelingt diesmal endlich der Aufstieg?


Im Mai 2018 schlugen die Herzen der Magdeburger Fans Purzelbäume. Der Club hatte es nach Jahren im Amateurbereich endlich durch die dritte Liga hindurch in die Zweite Bundesliga geschafft. Doch währte die Freude nur über 34 Spieltage. Direkt nach dem Aufstieg kam der Wiederabstieg und mit ihm die Tristesse und das Horrorhaus, welches die dritte Bundesliga darstellen kann. 

Seit Saisonstart läuft es für die Magdeburger, DFB-Pokal ausgenommen, wirklich gut. Gelingt dieses Mal der ersehnte Wiederaufstieg oder droht auch nach der Saison eine weitere Ehrenrunde zwischen Meppen und Verl?

 Gelungener Auftakt

Für die ›Magdeburger Jungs‹ startete der Auftakt in die neue Spielzeit ideal. Gleich am ersten Spieltag wurden die Mannheimer mit 0-2 besiegt, was natürlich die ersten drei Punkte, aber auch den ersten Auswärtssieg beschrieb. Für diejenigen, die die dritte Liga nicht kennen: Waldhof Mannheim ist der Verein, der Eintracht Frankfurt haushoch und mit Trompeten aus dem DFB-Pokal schmiss. Der Start in die Saison war den Magdeburgern also geglückt. Und wie ging es weiter?

-      Spieltag 2 - es ging zu Hause gegen die Zweitvertretung aus Freiburg. Fußballfans wissen, dass Auf- und Absteiger unbequeme Gegner in den ersten Spielen sind, denn niemand kann sie einschätzen und Aufsteiger sind oftmals richtig dreist unterwegs. Das konnte Magdeburg bezeugen, denn zu Hause gelang nur ein 0-0 gegen Freiburg II.

-      Rückschlag - zugegeben, es ist fraglich, ob eine Niederlage gegen St. Pauli im Pokal wirklich ein Rückschlag ist, zumal sich die Magdeburger mit 2-3 gut gegen das Team vom Millerntor behaupten konnten. Im Klartext bedeutet das Ausscheiden in der ersten Runde aber auch, dass wichtiges Geld fehlt. Und wenn Teams aus Liga 3 eines wissen, dann, dass jeder Cent notwendig ist.

-      Spieltag 3 - die Magdeburger reisten nach Schleswig-Holstein, genauer gesagt zum Aufsteiger aus Halvelse. Mit 3-1 schlugen die Magdeburger den Aufsteiger, ohne jemals in Bedrängnis zu kommen.

-      Spieltag 4 - Blauweiß gegen Blauweiß. Diese Farbkonstellation kann im Fußball viele Gesichter haben, doch sprach die Drittligawelt von Magdeburg - Duisburg. Die Magdeburger Jungs brachten das Spiel mit 2-1 über die Bühne und setzten sich gleichzeitig (dank des Siegs von Halle) an die Tabellenspitze.

Die ersten vier Spieltage hat Magdeburg wunderbar über die Bühne gebracht. Die Fanforen sind durchaus zuversichtlich, doch wissen Kenner der dritten Liga, dass vier Spieltage im Betrieb immer noch 34 weitere Möglichkeiten bedeuten.

Gehört Magdeburg zu den Aufstiegskandidaten?

In der dritten Liga des Profifußballs gelten oft andere Gesetze. Gesetze, die in den ersten beiden Ligen unvorstellbar sind:

-      Geteilte Liga – die Hälfte der Liga spielt um den Aufstieg, die andere Hälfte um den Abstieg.

-      Zwei Spiele – zwischen dem Tabellensechzehnten und dem Tabellenvierten liegen teilweise nicht einmal zwei Spiele, also sechs Punkte. Zu oft waren Vereine, auch Magdeburg, in der zweiten Saisonhälfte oben mit dabei, um nach zwei Niederlagen die Abstiegszone in deutlicher Sicht zu haben.

-      Große Konkurrenz – Kaiserslautern, Duisburg, 1860, Magdeburg, Osnabrück, Braunschweig, Saarbrücken, Verl – das sind nur einige der Namen, die auch in diesem Jahr klare Aufstiegsfavoriten sind. Die Absteiger der 2. Liga zählen automatisch mit dazu, allerdings haben diese in der Vergangenheit bewiesen, dass die Sogwirkung Richtung Abstiegszone in der dritten Liga stark ist. Beispiel: Sowohl Magdeburg, Kaiserslautern als auch Duisburg spielten in der vergangenen Saison um den Abstieg, zwei der Clubs sind auch aktuell eher nach unten orientiert.

-      Unwahrscheinlich – die letzte Saison war für die dritte Liga ein Novum, denn die Spitze hatte sich relativ frühzeitig abgesetzt. Es ist unwahrscheinlich, dass das auch dieses Jahr wieder geschieht.

Natürlich gehört Magdeburg schon von der Tradition und vom Namen hier mit zu den Aufstiegskandidaten. Letztendlich dürfte kein Fußballkenner verkennen, dass Magdeburg mit Dresden und Rostock in die zweite (oder erste) Liga gehört, denn diese Ostduelle sollten auf größter Bühne stattfinden. Allerdings hat Magdeburg zwar bei den Buchmachern die Topposition eingenommen, doch spielen 1860 und Kaiserslautern, wie auch Duisburg und ein Großteil der dritten Liga mit um die begehrten ersten beiden Plätze. Aktuell scheint es auch noch so, als seien der gut betuchte Viktoria Berlin oben mit dabei. Was diese Tabellenposition anbelangt, könnten aber Beispiele wie Uerdingen, Türkgücü oder Saarbrücken helfen. Sie alle starteten stark. Wer auf den Favoriten wetten möchte, sollte sich vorher die verschiedenen Anbieter genau anschauen. So lassen sich die besten Quoten herausholen.

Welche Hauptkonkurrenten kristallisieren sich heraus?

Es sind vier Spieltage gespielt, somit gibt es keine Hauptkonkurrenten. In der dritten Liga wird frühestens nach dem 10. Spieltag genauer hingeschaut, wohlwissend, dass auch mal Zwickau nach der Hinrunde auf Platz 19 stand, um am Ende Platz 6 einzunehmen. Einige Hinweise gibt es jedoch schon:

-      Kaiserslautern – durch Corona noch irgendwie die Insolvenz ohne Punktverlust geschafft, muss dieser Verein aufsteigen. Schon im Frühjahr war klar, dass der Verein gar den Betzenberg verlieren könnte, wenn er denn absteigt. Ein weiteres Jahr in Liga 3 dürfte finanziell ein Fiasko sein.

-      Duisburg – bis auf die Insolvenz lassen sich alle Punkte von Kaiserslautern auch für Duisburg anführen.

-      1860 – Geld wird wohl vorhanden sein, doch droht der Verein in der dritten Liga zu versauern. Schuld daran ist allerdings das Team selbst: Zwei Jahre in Folge waren sie so dicht am Aufstieg, doch verloren sie zuletzt die wichtigen Punkte.

-      Saarbrücken – der Verein hat in den letzten Jahren bewiesen, wie zielführend seriöse und gute Arbeit ist. Seit dem Aufstieg in die dritte Liga ist Saarbrücken im oben Tabellendrittel anzutreffen.

-      Verl – der kleine Club ist das finanzschwächere Pendant von Saarbrücken. Auch die Verler halten sich seit ihrem Aufstieg in der oberen Tabellenhälfte und könnten Magdeburg noch Konkurrenz machen.




 Fazit – der Aufstieg wird nicht leicht

Die dritte Fußballbundesliga hat viele Namen und wird von den Fans nicht umsonst als ›Schweineliga‹ bezeichnet. Sie ist spannend, unberechenbar, niemand ist sicher und niemand ist hoffnungslos, sofern die Rechnung noch theoretisch aufgehen könnte. Das macht es Magdeburg allerdings nicht leichter, den Aufstieg in dieser Saison durchzuziehen. Es ist durchaus davon auszugehen, dass die großen Traditionsnamen der Liga noch mitmischen wollen oder werden. Dennoch: Magdeburg muss aufsteigen, denn Traditionsduelle sollten unter dem Dach der DFL stattfinden. 


Titelfoto: Magdeburg ist gut gestartet - jetzt heißt es, die Energie mitzunehmen



Text / Foto: Lindinger / @ Janosch Diggelmann / Unsplash.com

Themen:

#mg10 #FCM #Fußball