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Magdeburg-News: Personalausweis für Schopfkarakara und Gewimmel bei Präriehunden



veröffentlicht am Freitag, 9. Juni 2023

Magdeburg. Ein beschopft flauschiges Geierfalken-Küken bekommt seinen Personalausweis im Zoo Magdeburg! „Es ist ein Schopfkarakara-Küken (Polyborus plancus), das am 17. Mai 2023 im Zoo geschlüft ist. Damit eine exakte Identifikation möglich ist, bekommt das Küken einen Transponder gesetzt“, erklärt Zootierpfleger Marc Ziehm. Eine Federprobe dient zur Geschlechtsbestimmung des Jungtieres. Im Zoo Magdeburg ist es der zweite Zuchterfolg bei dieser Art. Seine langen Beine weisen den Schopfkarakara als einen Steppenbewohner aus. Seine Strategie: Auf der Suche nach bodenlebenden Beutetieren durchstreift er die Graslandschaften Südamerikas. Er hält nicht wie viele Greifvögel im Gleitflug nach Fressbaren Ausschau. Vor den größeren Geiern, die am Kadaver dominant sind, nutzt er seinen Zeitvorteil. Geier finden erst vormittags ausreichend warme Aufwinde vor, um sich zum Segeln in die Luft zu erheben. Der Schopfkarakara hatte da schon seine „Mahlzeit“. Während der Schopfkarakara und der Karibik-Karakara nicht im Bestand gefährdet sind, ist der Guadalupe-Karakara bereits ausgerottet. Der Zoo zeigt den Schopfkarakara und klärt auf, damit Menschen sich für Karakaras begeistern und den beiden anderen Karakara-Arten so ein Schicksal erspart bleibt.

Im Zoo Magdeburg lebt derzeit ein Schopfkarakara-Pärchen mit einem Küken am südlichen Schrotehang des Zoos.


Gewimmel auf der Präriehund-Baumstachler-Anlage
Putzig anzusehen, flink und wendig, das sind die Schwarzschwanzpräriehunde im Zoo Magdeburg.  Derzeit herrscht ein großes Gewimmel auf der Präriehund-Baumstachler-Anlage. Mindestens 27 Präriehunde sind aktuell auf der Anlage unterwegs, darunter zehn Jungtiere. Ein längeres Verweilen, ein Beobachten der Sozialstruktur dieser Nordamerikaner, die zur Familie der Erdhörnchen gehören, lohnt sich. In der großen Kolonie der Präriehunde ist immer etwas los. Die Kolonie baut sich aus vielen Familienterritorien auf. Ein Männchen lebt mit bis zu vier Weibchen und deren Nachkommen zusammen. Innerhalb des gesamten Gebietes, in dem die Tiere ihre Erdbaue haben, halten die einzelnen Familiengruppen in sich abgegrenzte Reviere. Die erwachsenen Männchen verteidigen ihr Revier gegen die Nachbarn. Innerhalb der Gruppe gibt es eine Rangordnung, die immer wieder neu festgelegt wird. Wenn Präriehunde gestört werden oder ein Räuber in der Nähe auftaucht, warnen sie sich gegenseitig mit einem „Bellen“. Flink verschwinden sie unter der Erde in ihrem Bau. Kurze Zeit später erscheinen sie wieder einer nach dem anderen an der Erdoberfläche. Dabei bleiben sie zunächst im Baueingang sitzen.  Sie schauen sich um, schnuppern und versuchen herauszufinden, ob die „Luft wieder rein“ ist. Fühlen sie sich sicher, kommen sie ganz aus dem Bau heraus.


Fortpflanzung der Präriehunde
Unmittelbar im Anschluss an den Winterschlaf beginnen die Präriehunde sich im Frühjahr zu verpaaren. Die Weibchen gebären nach etwa 27-33 Tagen zwei bis vier hilflose, anfangs blinde Jungtiere. Mit einem Alter von 33-37 Tagen verlassen sie erstmals den Bau. Sieben bis acht Wochen stillt das Weibchen ihre Jungen. Mit einem Jahr sind sie geschlechtsreif, können sich auf Brautschau begeben, selbst für Nachwuchs sorgen. Die zahlreichen Präriehund-Jungtiere gibt der Zoo Magdeburg jeden Herbst an andere zoologische Einrichtungen ab.

Bedrohungsstatus
Der Schwarzschwanzpräriehund ist derzeit nicht gefährdet aber die Populationen nehmen ab. Die zwei weiteren Präriehundarten: der Mexikanische Präriehund und der Utah-Präriehund sind stark gefährdet.


Text: Zoo Magdeburg
Foto: Zoo Magdeburg/Regina Jembere