(ams).
Ohne Frühstück geht gar nichts, oder? An dieser Frage scheiden sich die
Geister: Manche brauchen eine Mahlzeit am Morgen, um in Fahrt zu kommen,
anderen dreht sich schon beim Gedanken daran der Magen um. Wer morgens partout
nichts essen will, sollte auch nicht dazu gezwungen werden. Fakt ist jedoch,
dass die Energiereserven unseres Körpers über Nacht aufgebraucht werden und für
den Tag neuer "Treibstoff" benötigt wird. Das gilt vor allem für
Kinder: Sie haben im Vergleich zu Erwachsenen weniger schnell verfügbare Energiereserven.
Tanja Lehnort, Ernährungsexpertin der AOK, rät daher, Kinder nicht ganz ohne
Frühstück aus dem Haus gehen zu lassen - oder das Pausenbrot entsprechend
größer zu packen.
"Es
ist erwiesen, dass ein regelmäßiges Frühstück Aufmerksamkeit und Gedächtnisleistungen
fördert und den Kindern hilft, fit durch den Tag zu kommen", erklärt
Lehnort. "Das Gehirn verbraucht etwa 20 Prozent der Energie, die dem Körper zur Verfügung
steht, und benötigt vor allem Kohlenhydrate in Form von Glukose, also
Traubenzucker als Brennstoff."
Eine
kleine Grundlage sollte sein
Tatsächlich
frühstückt aber etwa ein Viertel der Kinder und Jugendlichen an Schultagen
nicht zu Hause - ein Trend, der mit zunehmendem Alter wächst. "Oft haben
Kinder und Jugendliche morgens vor der Schule noch gar keinen richtigen Hunger
oder bleiben lieber noch ein paar Minuten länger im Bett liegen. Eine kleine
Grundlage sollte aber schon sein. Zum Beispiel ein Müsli oder Joghurt mit Obst,
ein kleines Brot mit Frischkäse oder wenigstens eine Tasse Glas Milch", so
die AOK-Expertin. "Besonders wichtig ist es, dass die Kinder morgens etwas
trinken, zum Beispiel ein kleines Glas Wasser." Ergänzend dazu sollte das
Kind dann ein größeres Pausenbrot mit Rohkost und ein Getränk mitnehmen.
Vier
Komponenten für den gesunden Start
Es
kommt aber nicht nur darauf an, ob gefrühstückt wird, sondern auch was: Süße
Snacks sind nicht geeignet. Ein gesundes Frühstück sollte - egal ob für
Erwachsene oder Kinder - im Idealfall vier Komponenten enthalten:
Vollkorngetreide, Milch oder Milchprodukte, frisches saisonales Obst und Gemüse
sowie ein zuckerfreies Getränk. Vollkorngetreide ohne Zucker gibt wegen des
Ballaststoffgehalts seine Energie nur langsam ab - das Sättigungsgefühl hält so
länger an. Als Pausenbrot oder zweites Frühstück auf der Arbeit eignet sich
Vollkorn, als Belag möglichst fettarme Wurst oder fettarmer Käse; dazu etwas
Obst oder Rohkost. Wichtig ist auch, dass ausreichend getrunken wird, hier
bieten sich Wasser oder ungesüßter Tee an.
Tipps
für ein gesundes Frühstück:
Vollkorn
tut gut! Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, mindestens 30
Gramm Ballaststoffe aus Vollkornprodukten, Gemüse, Hülsenfrüchten und Obst pro
Tag aufzunehmen. Der Richtwert für die Ballaststoffzufuhr von mindestens 30
Gramm pro Tag lässt sich mit je zwei Portionen Obst und Gemüse sowie drei
Scheiben Vollkornbrot erreichen. Diese Ballaststoffe senken das Risiko für die
Zuckerkrankheit Diabetes mellitus Typ 2, Fettstoffwechselstörungen,
Dickdarmkrebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Also am besten schon morgens mit
ein, zwei Scheiben Vollkornbrot anfangen.
Weniger
Zucker! Zuckergesüßte Lebensmittel und Getränke enthalten meist kaum
Nährstoffe, dafür aber jede Menge unnötige Kalorien. Außerdem erhöht Zucker das
Kariesrisiko.
Achtung
Fett! In Aufschnitt, Salami und anderen verarbeiteten Lebensmitteln verstecken
sich oft ungesunde Fettsäuren. Besser ist es, mehr ungesättigte Fettsäuren
aufzunehmen - die stecken zum Beispiel in pflanzlichen Ölen und Nüssen. Zu
einem ausgiebigen Frühstück bleibt unter der Woche meist keine Zeit, aber
vielleicht reichen ja schon ein paar Minuten gemeinsam am Küchentisch als
Morgenritual. Am Wochenende kann man dann beim gemütlichen Familienfrühstück
die Woche Revue passieren lassen - der Esstisch wird so zum zentralen Ort für
die Familie.
Text
/ Foto: AOK Bundesverband – AMS Ratgeber