Laut DAK-Umfrage wünschen sich über zwei Drittel
der Deutschen eine europaweit einheitliche Zeitregelung
Hamburg, Oktober 2019. Immer mehr Menschen leiden
nach der Zeitumstellung an gesundheitlichen oder psychischen Problemen. Das
zeigt eine repräsentative Umfrage* der DAK-Gesundheit. 29 Prozent der Befragten
haben Beschwerden beim Wechsel zur Winterzeit, was einen Höchststand der
vergangenen Jahre bedeutet.
Über drei Viertel sind der Meinung, die
Zeitumstellung sei überflüssig und sollte abgeschafft werden. Mit 67 Prozent
wünscht sich die große Mehrzahl der Befragten dann im Anschluss eine neue europaweit
einheitliche Zeitregelung. Am kommenden Sonntag werden nachts die Uhren von
drei auf zwei Uhr zurückgestellt. Ab dann gilt in allen Ländern Europas wieder
die Winter- bzw. Normalzeit. Das Europäische Parlament stimmte im März dieses
Jahres für eine Abschaffung der Zeitumstellung bis 2021. Bisher ist jedoch noch
unklar, wie dies konkret umgesetzt werden soll.
Mehr als drei Viertel der Befragten, die schon
einmal Probleme im Zuge der Zeitumstellung hatten, fühlen sich dabei schlapp
und müde (77 Prozent). An zweiter Stelle der Beschwerden kommen mit 65 Prozent
Einschlafprobleme und Schlafstörungen, unter denen Frauen mit 70 Prozent
besonders häufig leiden. 41 Prozent können sich nach dem Dreh an der Uhr
schlechter konzentrieren, fast ein Drittel fühlt sich gereizt. Jeder Achte
leidet gar unter depressiven Verstimmungen. Hierbei sind Männer mit 14 Prozent
häufiger betroffen als Frauen (10 Prozent). Mit 18 Prozent kam fast jeder
fünfte Erwerbstätige nach der Zeitumstellung schon einmal zu spät zur Arbeit.
Franziska Kath, Diplom-Psychologin der
DAK-Gesundheit, erklärt: „Psychische Probleme, die nach der Zeitumstellung
auftreten, sind nichts Ungewöhnliches. Man kann sie mit einem kleinen Jetlag
vergleichen: Die innere Uhr gerät ein wenig durcheinander. Die beste Medizin
ist dabei auch die einfachste: Ruhe und ein paar Tage Geduld. Oft hilft es
schon, sich stressige Termine nicht in die Woche nach dem Dreh an der Uhr zu
legen und alles etwas gemächlicher anzugehen.“
EU bereitet Abschaffung vor
Für fast ein Drittel (30 Prozent) der Bundesbürger
ist das Thema Zeitumstellung generell wichtig oder sogar sehr wichtig. In der
EU-weiten Befragung sprachen sich vergangenes Jahr 84 Prozent der Teilnehmer
für ein Ende der Zeitumstellung aus. Das EU-Parlament stimmte daraufhin im März
2019 für die Abschaffung. Sie ist bis 2021 geplant. Hierfür soll jedes
Mitgliedsland eine Präferenz abgeben, ob dauerhaft die Sommer- oder die
Winterzeit gelten soll. In der Bundesrepublik Deutschland wurde die
Zeitumstellung mit der Sommerzeit im Jahr 1980 als Reaktion auf die Ölkrise
zwei Jahre zuvor eingeführt. Ziel dieser Maßnahme war es, Energie zu sparen.
Seit 1996 gilt die Sommerzeit EU-weit und beginnt jeweils am letzten Sonntag im
März. Am letzten Sonntag im Oktober werden die Uhren dann in allen Staaten der
Europäischen Union wieder auf die Winterzeit – also die Normalzeit –
zurückgedreht.
Schlaf-Tipps im Internet
Für einen besseren Schlaf bietet die DAK-Gesundheit
im Internet ein umfangreiches Schlaf-Special an: Auf www.dak.de/schlaf
gibt es viel Wissenswertes rund um das Thema gesunder Schlaf sowie ein
Schlaftagebuch. Betroffene können damit ihren Schlaf-Wach-Rhythmus genau
protokollieren. Das ist eine Grundlage, um Beschwerden einordnen zu können.
*Repräsentative Bevölkerungsumfrage zur
Zeitumstellung durch Forsa, 18. bis 20. September 2019, 1.001 Befragte
bundesweit.
Text / Foto: DAK-Gesundheit