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Magdeburger Weihnachtsmarkt: Die Nonnen aus der Pfalz sind die Glühwein-Königinnen 2018

Magdeburg, den 14. Dezember 2018


Von Jens-Uwe Jahns

Die Nonnen aus der „Kaiser-Otto-Pfalz“ haben sich gestern zum zweiten Mal den Titel „Glühweinkönig des Magdeburger Weihnachtsmarktes“ gesichert. Elf Jahre mussten sie auf diesen Augenblick warten, denn zuletzt waren die Nonnen 2007 ganz vorn. Das Ergebnis kam denkbar knapp zustande, denn nach über einer Stunde gab es einen Gleichstand mit einem zweiten Glühwein-Anbieter, dem „Kaminstübchen“. So mussten die Juroren erstmals in der 16hährigen Geschichte des Wettbewerbes in ein Stechen.

Am Ende nahm Sabrina Brückner stellvertretend für das Team des „Schwarzen Abt“ die Sieger-Plakette von Weihnachtsmarkt-Geschäftsführer Paul-Gerhard Stieger entgegen. Die 27jährige Studentin für Betriebliche Berufsbildung und Berufsbildungsmanagement jobbt schon seit Jahren beim „Abt“ und hat bei der Herstellung des diesjährigen „Klosterpunsch“  ein bisschen mitgemischt: „Wir standen in engem Kontakt zum Hersteller, haben uns u.a. mehr Mandeln und Orangen, dafür aber weniger Nelken gewünscht.“ Sommelier David Ziebold vom Weinfachgeschäft „Wein-Stein“ hat das als Profi-Weintester auch sicher herausgeschmeckt: „Hier riecht man Weihnachten schon in der Tasse. Und man schmeckt, dass sich da jemand sehr intensiv mit seinem Produkt beschäftigt hat.“

Mehr als eine Stunde nippte sich David Ziebold durch die Standard-Glühweine der 15 Glühwein-Wirte auf dem Weihnachtsmarkt. An seiner Seite Zoodirektor Kay Perret sowie die Beigeordneten Rainer Nitsche (Wirtschaft) und Prof. Dr. Matthias Puhle (Kultur, Schule, Sport). Ebenfalls mit auf der Bühne: die Magdeburger Jungfrau Christina Nalesny, die nach 11 Jahren Warten endlich ihren Traumberuf Polizistin ergreifen durfte: „Mit meiner ersten Bewerbung fiel ich durch, weil die Mindestgröße bei 1,63 Meter lag. Da fehlten mir läppische 2 Zentimeter. Nachdem die Größe reduziert wurde, habe ich mich sofort wieder beworben.“

Zwischen den kleinen Schlucken verrieten die Juroren so manch interessantes Detail ihrer ganz privaten Weihnachtstraditionen. Der Zoodirektor z.B. offenbarte, dass er sich seinen Weihnachtsbraten in diesem Jahr selbst schießt: „Ich habe ein kleines Jagdrevier bei Burg und will der Familie in diesem Jahr ein Reh servieren.“ Allerdings eines, wie es die Welt noch nicht gesehen hat – mit afrikanischen Gewürzen. „Das ist zwar ein Wagnis, aber ich bin sicher, dass es mir trotzdem gelingt.“

Als prägendste Weihnachtserinnerung seiner Kindheit offenbarte Prof. Puhle die Malträtierung der Eisenbahn seines Bruders: „Der hatte sie geschenkt bekommen und ich fand es als 6-Jähriger ziemlich langweilig, dass die Bahn immer nur im Kreis fuhr. Also habe ich mit Vaters Hammer ein paar Kurven eingeschlagen – fand keiner so lustig. Er ist inzwischen über 70; aber die Sache wirft er mir bis heute vor.“ Kay Perrets Lieblingsgeschenk war ein „Tarzan-“Hörspiel auf Schallplatte: „Ich habe es geliebt und wohl tausendfach gehört.“ Rainer Nitsche kann sich noch an die Eisenbahn erinnern, die seine Eltern ihm als Kind schenkten; und jedes Jahr um weitere Teile ergänzten: „Diese Tradition habe ich dann bei meinem Sohn fortgesetzt. Die Platte habe ich heute noch.“

Ein wenig überraschend die Beichte von Prof. Puhle, nur wenige Veranstaltungen in der Vorweihnachtszeit zu besuchen: „Ich bin mit meiner Frau das ganze Jahr viel in Konzert- oder Theatersälen unterwegs. Die Sucht vieler Menschen, im Advent möglichst viel Kultur zu konsumieren, kann ich nicht teilen. Ich finde das einerseits gut, andererseits wünschte ich mir, dass es mehr über das Jahr verteilt würde.“ Er persönlich habe z.B. „Peterchens Mondfahrt“ - das Weihnachtsmärchen des Theaters – noch nicht gesehen. „Dafür haben wir das Weihnachtskonzert des Hegel-Gymnasiums besucht. Das war schon  sehr eindrucksvoll.“

 

Alle Glühwein-Könige des Magdeburger Weihnachtsmarktes:

2003: Magdeburger Glühweinschenke

2004: Elch-Stand

2005: Glühwein-Pyramide

2006: Hexentheke

2007: Schwarzer Abt

2008: Glühwein-Pyramide

2009: Ottostand

2010: Hexentheke               

2011: Ottostand

2012: Glühwein-Pyramide

2013: Tiroler Almhütte

2014: Hedts Glühweintheke

2015: Hexentheke

2016: Fischers Steakhaus

2017: Glühwein-Pyramide

2018: Schwarzer Abt (Foto 1)

 


Übrigens:

Bis zum 30. Dezember erstrahlt der Alte Markt in festlichem Glanz. Über 156 Stände, Buden und Karussells lassen die Herzen höher schlagen. Neu sind in diesem Jahr u.a. Köttbullar, Just Spices-Weihnachtsgewürze, eine Macaron-Hütte, 3D-Holzspielzeug oder der IKEA-Showroom „Weihnachten in Schweden“. Premiere feiert auch das Kettenkarussell „Flyer“ auf dem Ratswaageplatz, das aus 80 Metern Höhe einen grandiosen Blick auf die Stadt bietet. Die Eislaufbahn „Winterfreuden on Ice“ (bis 13. Januar 2019) kann man sich sportlich betätigen.

 

 

ÖFFNUNGSZEITEN

des Magdeburger Weihnachtsmarktes:

26.11.2018 – 30.12.2018

Montag bis Donnerstag 11 bis 22 Uhr

Freitag und Sonnabend 11 bis 23 Uhr

Sonntag 11 bis 21 Uhr

26.-29.12.2018: 11-21 Uhr

30.12.2018: 11-20 Uhr

Ruhetage : 24.12.2018 und 25.12.2018


Foto 2: Glühwein-Jury / Copy Jens-Uwe Jahns