header-placeholder


image header
image
cvfoto ragnitz

ifo: Ostdeutsche Wirtschaft bleibt auf kräftigem Wachstumskurs

22.06.2017

Das ifo Institut hat seine Konjunkturprognose für Ostdeutschland und Sachsen nach oben geschraubt. 

Die ostdeutsche Wirtschaft dürfte in diesem und im kommenden Jahr kräftig um jeweils 1,8 Prozent wachsen, bislang hatte das ifo nur 1,3 Prozent für 2017 erwartet. In Sachsen dürfte die Wirtschaftsleistung mit 1,9 Prozent bzw. 2,0 Prozent noch etwas dynamischer zulegen, bislang war das ifo von einem Zuwachs um 1,4 Prozent für 2017 ausgegangen. Die Konjunkturprognose für Ostdeutschland und Sachsen wurde am Donnerstag in der ifo Niederlassung Dresden vorgestellt. „Die Unternehmensinvestitionen ziehen nun an. Davon profitiert Sachsen aufgrund seiner Wirtschaftsstruktur mehr als der ostdeutsche Durchschnitt“, erläuterte der Konjunktur-Experte Joachim Ragnitz.

Auch die Zahl der Erwerbstätigen in Ostdeutschland dürfte weiter steigen, und zwar um 67.000 Erwerbstätige in diesem Jahr und um 53.000 Erwerbstätige im Jahre 2018. Für Sachsen erwarten die Konjunkturforscher ein Plus von 14.000 Erwerbstätigen im laufenden und von weiteren 11.000 Erwerbstätigen im kommenden Jahr. „Zu dieser hohen Beschäftigungsdynamik tragen wesentlich Arbeitnehmer aus Osteuropa bei“, fügte Ragnitz hinzu.

Bislang wurde der Aufschwung vor allem von den binnenwirtschaftlichen Kräften getragen, dem privaten Konsum und dem Bau. Dazu gesellen sich bis zum Ende des kommenden Jahres nun auch wieder der Export und die Investitionen, die bereits bei früheren Aufschwüngen eine wesentliche Rolle gespielt hatten.

Die ostdeutsche Wirtschaftskraft wird gleichwohl nur geringfügig zum Bundesdurchschnitt aufschließen. Die Lücke bleibt erheblich. „Hier besteht immer noch wirtschaftspolitischer Handlungsbedarf. Aber in wenigen Jahren werden deutlich weniger finanzielle Mittel dafür zur Verfügung stehen. Notwendig ist es daher, die noch verfügbare Zeit bis zum Auslaufen des Solidarpaktes II sinnvoll zu nutzen“, sagte Ragnitz.

Foto: Prof. Dr. Joachim Ragnitz
ifo Institut 
Niederlassung Dresden