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Rollstuhl 18.09.

Gesundheit-News: Schlaganfall-Rehabilitation - Neue Lebensqualität - Hilfsmittel sind wichtig für die Versorgung


veröffentlicht am 18. September 2023

Die Schlaganfall-Rehabilitation hat Riesenfortschritte gemacht. Doch alles heilen kann sie nicht. Deshalb sind Hilfsmittel so wichtig für die Versorgung.
Gesetzliche Krankenkassen erstatteten 2021 in Deutschland 9,79 Milliarden Euro für Hilfsmittel. 
Die Tendenz ist deutlich steigend, vor allem aufgrund des demografischen Faktors: Immer mehr ältere Menschen benötigen immer mehr Hilfe. Doch nicht das Alter allein ist ein wichtiger Faktor für den wachsenden Hilfsmittelbedarf. Häufig erfordern Krankheiten deren Einsatz, allen voran der Schlaganfall.

Schlaganfall-Betroffene sind weiterhin auf Therapien, Hilfsmittel oder Pflege angewiesen
270.000 Menschen pro Jahr erleiden in Deutschland einen Schlaganfall. Er ist der häufigste Grund für Behinderungen im Erwachsenenalter. Ein Jahr nach dem Schlaganfall sind rund sechzig Prozent der Betroffenen weiterhin auf Therapien, Hilfsmittel oder Pflege angewiesen. Sehr häufig ist das Gehen beeinträchtigt, meist durch eine Halbseitenlähmung. Oder die Lähmung eines Armes erschwert die Aktivitäten des täglichen Lebens. Auch neuropsychologische und kognitive Beeinträchtigungen können den Alltag enorm erschweren. In fast allen dieser Fälle gibt es eine Auswahl an Hilfsmitteln, auf die Betroffene zurückgreifen können. 

Hilfsmittel sollen den Erfolg einer Krankenbehandlung sichern
Hilfsmittel sind Gegenstände, die den Erfolg einer Krankenbehandlung sichern sollen, einer drohenden Behinderung vorbeugen oder eine bestehende Behinderung ausgleichen sollen. Viele Schlaganfall-Betroffene haben einen rechtlichen Anspruch darauf, der sich aus dem Sozialgesetzbuch ergibt (§ 33 SGB V). Das bedeutet, Hausärztinnen oder Fachärzte können Ihnen bei medizinischer Notwendigkeit ein Hilfsmittel verschreiben. Ihre Krankenkasse muss sich zur Kostenübernahme bereit erklären. Das ist bei günstigeren Hilfsmitteln eine Formsache, kann bei einer teuren Versorgung allerdings auch zur Ablehnung und Auseinandersetzung mit der Kasse führen. 

Mit Hilfsmitteln Mobilität und Eigenständigkeit zurückerlangen
Bei allem gilt der Grundsatz: Rehabilitation geht vor Kompensation. Doch wenn Therapien verloren gegangene Funktionen nicht mehr verbessern können, wird es Zeit, sich mit dem Gedanken an ein Hilfs-mittel auseinanderzusetzen. Die anfängliche Scham mancher Menschen vor Rollstuhl und Co. mag verständlich sein. Doch wer sich einmal überwindet und seine Mobilität und Eigenständigkeit zurückerlangt, legt sie in der Regel schnell ab. 

Unsere große Befragung von Schlaganfall-Betrof­fenen in der Nachsorge hat gezeigt, dass die Hilfsmittelversorgung für viele ein zentrales Thema ist. Leider zeigte sich auch, dass die Versorgung häufig noch nicht reibungslos läuft. Dafür gibt es verschiedene Gründe, die wir Ihnen in diesem Schwerpunkt erklä­ren. Dieses Wissen soll Ihnen helfen auf dem Weg zu Ihrem eigenen, individuell angepassten Hilfsmittel, das Ihnen ein großes Stück Lebensqualität zurückbrin­gen kann.

 
Text / Foto: Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe / pixabay