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Dr. Mehmet Atila 01.03

Gesundheit-News: Brustvergrößerung - Riss im Implantat - wie gefährlich ist das?


veröffentlicht am 1. März 2024

Prof. CH Dr. med. Mehmet Atila (FOTO), Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie und Direktor des „Medical Inn“-Zentrums in Düsseldorf, erklärt, wie gefährlich Risse im Implantat werden können und wie häufig so etwas vorkommt:
„Sängerin und Mitglied der Band ‚No Angels‘ Nadja Benaissa teilte jüngst auf Instagram mit, dass sie sich ihre Brutsimplantate entfernen ließ. Diese hatte sie sich vor rund 20 Jahren einsetzen lassen, fühlte sich damit aber immer unwohler. Zudem berichtete sie, dass sie in den letzten Jahren vermehrt Schmerzen in der Brust plagten – begleitet von diffusen anderen Symptomen – und ein Verdacht auf eine Ruptur, also einen Riss im Implantat bestand. Dieser Riss wurde nach der Implantatentfernung auch bestätigt.

Da die Implantate vor 20 Jahren eingesetzt wurden, kann man davon ausgehen, dass Nadja Benaissa Silikonkissen der alten Generation erhalten hat. Mit Implantaten der neuen Generation sind solche Phänomene extrem selten. Aber eine Implantatruptur ist niemals auszuschließen. In der Regel kann ein solcher Riss verschiedene Ursachen haben: Die erste ist artifiziell, bedingt durch den Chirurgen selbst. 
Bei Eingriffen werden zum Beispiel scharfe Instrumente wie Nadeln oder Scheren benutzt, sodass durch den Operateur Mikroverletzungen im Bereich der Implantathülle entstehen können, die mitunter im Verlauf zu einem größeren Riss führen. In unserer Klinik benutzen wir deshalb zum Beispiel einen besonderen Funnel, den sogenannten Keller Funnel. Dadurch wird das Implantat ohne Berührung zur Haut eingebracht, wodurch das Risko von Mikroschäden – und auch das einer Kapselfibrose – extrem sinkt.

Möglicherweise stellt aber auch eine Ermüdung im Bereich der Implantathülle, also ein Materialfehler, die Ursache dar. Und das ist tatsächlich durch die Implantate der neuesten Generation, die sehr elastisch sind, selten. Generell lässt sich nicht sagen, dass Implantate gefährlich sind oder Patientinnen schaden. 
Es sollte jedoch vor Operationen gründlich über mögliche Risiken aufgeklärt werden. Das gilt übrigens auch für die Größe der Implantate. Wenn Nadja Benaissa ihre Implantate von Anfang an als zu groß empfunden hat, war sicherlich die Aufklärung vorab nicht ideal. Es ist sehr wichtig, zusammen mit dem Chirurgen die richtige Implantatauswahl zu treffen, die auch zum Körper passt. Die Proportionen des Beckens, der Hüfte und der Brust sollten weiterhin stimmig sein. Darüber müssen Ärzte in der Beratung gezielt aufklären.“
Weitere Informationen unter www.medical-inn.com


Text / Foto: Borgmeier Public Relations