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KI pixabay

Aktuelle Studie – KI-Stellenanzeigen aus Bewerbersicht kein Problem


veröffentlicht am Montag, 11. März 2024

Berlin. Bewerber befürworten es, wenn Arbeitgeber künstliche Intelligenz zur Beschleunigung des Bewerbungsprozesses oder zur Formulierung von Stellenanzeigen verwenden. Allerdings sind sie skeptisch, wenn KI-Anwendungen in die Personalauswahl integriert werden. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der KÖNIGSTEINER Gruppe, für die bundesweit 1.023 Beschäftigte befragt wurden. Demnach bewerten Stellenanzeigen auf KI-Basis 41 Prozent der Studienteilnehmer positiv und nur 22 Prozent negativ. Ähnlich ist das Meinungsbild hinsichtlich Unternehmenstexten auf Karrierewebsites. Wenn diese mit ChatGPT & Co. erstellt wurden, befürworten das 39 Prozent, während sich nur 23 Prozent dagegen aussprechen. Vorstellungsgespräche mit Chatbots oder mit Avataren stehen allerdings bei nur jedem Fünften hoch im Kurs, während 52 Prozent der Befragten sie kategorisch ablehnen.

 
Bewerbende möchten nicht von künstlicher Intelligenz ausgewählt werden

Interessant ist, dass viele Bewerber KI-Anwendungen im Bewerbungsprozess deutlich positiver sehen als etwa in der Personalauswahl. So finden 45 Prozent von ihnen Unternehmen, die KI-Tools zur Personalauswahl einsetzen, zwar innovativ, 44 Prozent halten sie aber auch für abschreckend. Wenn darüber hinaus die KI die auch noch die Personalentscheidung übernimmt, bewerten das 61 Prozent der Menschen negativ und lediglich 19 Prozent positiv. Trotz dieser skeptischen Haltung gehen allerdings 47 Prozent der Befragten davon aus, dass KI trotzdem in Zukunft die Personalauswahl stärker beeinflussen wird. Fast zwei Drittel (64 Prozent) sind sogar davon überzeugt, dass Persönlichkeitstests auf KI-Basis zum Bewerbungsprozess der Zukunft gehören werden, auch wenn aktuell 40 Prozent solche Auswahlverfahren eher kritisch sehen. 

 
Jüngere Beschäftigte erkennen deutlich höheren Mehrwert in KI-Tools

„Keine Frage: Künstliche Intelligenz wird auch die Arbeitswelt nachhaltig verändern. Derzeit stehen wir aber noch am Anfang dieser Entwicklung. Unsere Zahlen zeigen: Noch sind es vor allem jüngere Beschäftigte, die mit entsprechenden Tools arbeiten. Arbeitgeber sind also gut beraten, ihre Belegschaften behutsam mit auf die gemeinsame KI-Reise zu nehmen. Dabei gilt es, Ängste abzubauen und Chancen zu erläutern“, so Nils Wagener, Geschäftsführer der KÖNIGSTEINER Gruppe. Dazu passt: Derzeit sehen 23 Prozent aller Beschäftigten einen hohen oder sehr hohen Mehrwert in der Nutzung künstlicher Intelligenz für ihre tägliche Arbeit. Bei den 18- bis 29-Jährigen liegt der Anteil mit 48 Prozent allerdings deutlich höher, während er bei der Generation 50 plus eben gerade einmal 18 Prozent beträgt.


Aktuelle KI-Touchpoints im Arbeitsleben noch nicht sehr stark ausgeprägt

Die Berührungspunkte mit künstlicher Intelligenz sind indes in der Arbeitswelt aktuell längst nicht so ausgeprägt, wie das die öffentliche Diskussion zum Thema manchmal vermuten lässt. So geben nur 13 Prozent der befragten Beschäftigten an, dass sie im Rahmen ihrer täglichen beruflichen Arbeit immer oder oft mit KI-Anwendungen in Kontakt kommen. Weitere 26 Prozent berichten von einer gelegentlichen beruflichen Tuchfühlung mit KI. Noch geringer ist der Anteil der Menschen, die KI-Tools regelmäßig für Bewerbungen (7 Prozent) oder die Jobsuche (6 Prozent) einsetzen. Überdurchschnittlich hoch ist allerdings der Nutzungsgrad bei jüngeren Beschäftigten zwischen 18 und 29 Jahren. Von diesen kommen 19 Prozent immer oder oft mit KI-Anwendungen im Job in Berührung sowie weitere 32 Prozent gelegentlich. Bezogen auf die Jobsuche haben sich immerhin schon 39 Prozent der jüngeren Bewerber*innen immer, oft oder zumindest gelegentlich mit KI-Tools auf die Suche nach einer neuen Herausforderung begeben.

Am meisten genutzt wird wenig überraschend ChatGPT, das einen Bekanntheitsgrad von 78 Prozent erreicht. Ein anderes Tool haben dagegen gerade einmal 11 Prozent der Befragten für ihre Jobsuche oder eine Bewerbung genutzt. 

 
Über die Umfrage

Für die repräsentative Umfrage befragte das Marktforschungsinstitut bilendi im Auftrag der KÖNIGSTEINER Gruppe 1.023 Beschäftigte. Der Befragungszeitraum lag im Januar 2024 203. 51 Prozent der Befragten waren männlich, 49 Prozent weiblich. Das Durchschnittsalter betrug 44,8 Jahre. Die Teilnehmenden waren je zur Hälfte Akademiker und Nichtakademiker. 


Text: HR Präsenz
Symbolfoto: pixabay